Albert Kirchen will im Gemeinderat parteilos und Linke-Mitglied sein

Mettlach. Auslöser des Streits: Die Vorsitzende des neu gegründeten Linke-Ortsverbandes in Mettlach, Ewa Tröger, hatte bei der Gründungsversammlung des Ortsverbandes erklärt, durch den zur Linken gewechselten Albert Kirchen aus Faha sei die Partei bereits im Mettlacher Gemeinderat vertreten

Mettlach. Auslöser des Streits: Die Vorsitzende des neu gegründeten Linke-Ortsverbandes in Mettlach, Ewa Tröger, hatte bei der Gründungsversammlung des Ortsverbandes erklärt, durch den zur Linken gewechselten Albert Kirchen aus Faha sei die Partei bereits im Mettlacher Gemeinderat vertreten. Dies hatte Jörg Zenner, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat, in scharfer Form zurückgewiesen: "Die Linke hat weder einen Wählerauftrag noch ein Mandat der Mettlacher Bevölkerung erhalten", hatte Zenner der Saarbrücker Zeitung erklärt. Albert Kirchen habe nach seinem Austritt aus der SPD im Januar 2007 erklärt, dass er sein Mandat im Gemeinderat als Parteiloser wahrnehmen werde.Aufregung bei der SPDNun hat sich Kirchen selbst in der Diskussion zu Wort gemeldet: "Ich hätte nicht gedacht, dass die Gründung des Ortsverbandes der Linken in Mettlach bei der SPD-Fraktion für so viel Aufregung sorgen würde." Das sei ein klares Zeichen, dass die SPD in der Gemeinde Mettlach sich Sorgen mache um ihr Abschneiden bei der Kommunalwahl 2009, findet Albert Kirchen. Er kritisiert das Verhalten der SPD im Gemeinderat, die nach seiner Auffassung nicht immer mit einer Stimme spreche. Auch solle Fraktionschef Zenner darauf achten, "dass die SPD nicht ständig ihre Meinung über Windenergie ändert, so wie bei der letzten Debatte, bei der man von heute auf morgen auf den Kurs der Freien Bürger Mettlach einschwenkt und wieder einer Überprüfung zum Aufstellen neuer Windräder zustimmt". Somit habe man vielleicht den Bau der geplanten Windkraftanlagen "bis nach den Kommunalwahlen hinausgezögert" - ebenso wie eine Gebührenerhöhung für Wasser, Abwasser, Friedhof und Kindergarten.Auslöser für ParteiaustrittSchon in der Vergangenheit habe man im Rat ständig darüber diskutiert, dass die Bürger diese Belastungen fast nicht mehr bezahlen könnten. "Aber zum Schluss war man sich immer mit der Mehrheitsfraktion einig und stimmte all diesen Erhöhungen zu", sagte Kirchen. Den gleichen Wankelmut wirft er der SPD auf Landes- und Bundesebene vor, etwa bei Entscheidungen zu HartzIV, zur Mehrwertsteuer-Erhöhung oder zum Afghanistan-Einsatz. "Das war der Auslöser dafür, dass ich aus der SPD ausgetreten bin. Das ist nicht mehr die Partei, in die ich vor 33 Jahren eingetreten bin." Kirchen sieht seinen politischen Status so: "Herr Zenner und die SPD in der Gemeinde Mettlach sollten mich als fraktionsloses Gemeinderatsmitglied, das Mitglied der Partei Die Linke ist, akzeptieren."

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