Kinderbetreuung im Kreis Merzig-Wadern Neue Tagesmütter stellen sich vor

Merzig-Wadern · In mehreren Orten des Grünen Kreises gibt es Betreuungsangebote von Tagesmüttern. Der Landkreis stellt die neuen Tagesmütter vor.

 Tagesmütter bieten flexible Betreuung an.

Tagesmütter bieten flexible Betreuung an.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Die Kindertagespflege ist eine besonders flexible Form der Kinderbetreuung und kommt dem Wunsch vieler Eltern nach einer familiennahen und individuellen Tagesbetreuung besonders entgegen, schreibt die Kreisverwaltung. Im Mittelpunkt der Kindertagespflege stehen die frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung. Diese übernehmen qualifizierte Tagesmütter oder Tagesväter ganztags, stundenweise oder ergänzend zu den Öffnungszeiten einer Kindertagesstätte, wie der Landkreis weiter mitteilt.

„In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage durch Familien nach dem Angebot der Kindertagespflege stark angestiegen“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Der Fachdienst Kindertagespflege beim Landkreis Merzig-Wadern sah demnach auch im vergangenen Jahr die Notwendigkeit, mit der Katholischen Familienbildungsstätte Haus der Familie eine Qualifizierungsmaßnahme für Kindertagespflegepersonen anzubieten. Diese Maßnahme haben im April neun Teilnehmerinnen aus dem Kreis mit Erfolg abgeschlossen.

Kathrin Seidel bietet in ihrer Tagespflegestelle „Wunderstube“ in Beckingen Betreuung für bis zu fünf Kindern im Alter von null bis drei Jahren von 8 bis 15 Uhr an. Hier betreut sie Kinder bindungs- und bedürfnisorientiert und unterstützt Eltern bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Im Alltag ihrer Kindertagespflege finden sich regelmäßige Rituale, die Kindern Sicherheit bieten. Die Eltern sieht sie als „Experten ihres Kindes“ und möchte diese auch teilhaben lassen an ihrer Tagespflege, unter anderem auch durch die Durchführung von Bastelnachmittagen und Elternabenden.

Silke Morlo betreut in ihrer „Wichtelvilla“ in Fitten bis zu fünf Kinder im Alter von null bis drei Jahren im Zeitfenster von 7 bis 16 Uhr. In Anlehnung an die Pädagogik von Maria Montessori möchte sie nach ihrer Darstellung Kinder unterstützen, sich zu eigenständigen Persönlichkeiten zu entwickeln. Musikalische Früherziehung nennt sie als einen Bestandteil der Betreuung. Musik wirke sich positiv auf die kindliche Entwicklung aus. Zudem würden die Gehörbildung, die Motorik, die Sprache sowie das Rhythmusgefühl der Kinder geschärft und die Gemeinschaft in der Gruppe gestärkt. Kreatives Wirken stünde laut Pressemitteilung ebenso im Vordergrund wie eine gesunde Ernährung der Kinder mit selbst zubereiteten Speisen. Zudem gebe es Ausflüge in die Natur „als schönster und tollster Spielplatz“, wie Morlo sagt.

„Mamma Mia“ hat Karolina Cyszek ihre Tagespflegestelle genannt. Sie betreut in ihren privaten Räumen in Schwemlingen bis zu drei Kindern im Altern von ein bis zehn Jahren. „Ihr Angebot richtet sich an Eltern, die mitunter auch in Berufen arbeiten, deren Arbeitszeiten außerhalb der üblichen Öffnungszeiten von Einrichtungen und Schule liegen“, teilt der Landkreis mit. So sei es möglich, dass ein Kind dort übernachtet – „selbstverständlich nach einer Phase des Kennenlernens und Vertrauensaufbaus“. Cyszek habe sich bewusst für eine Altersdurchmischung in ihrer Gruppe entschieden: „Groß und Klein profitieren voneinander“, sagt sie. Zudem biete sie eine Wochenendbetreuung und ein Betreuungsangebot in der Ferienzeit an.

Mit ihrer Kollegin betreibt Jennifer Ritter die Großtagespflegestelle „Windelritter“ in Merzig. Zehn Kinder im Alter von acht Wochen bis drei Jahren können laut Landratsamt im Zeitfenster von 8 bis 17 Uhr betreut werden. Auf Nachfrage könne auch eine Randzeitenbetreuung erfolgen. „Nach der Devise ‚Jeder ist anders. . . Jeder ist wunderbar und einzigartig’ unterstützen die beiden Frauen Kinder in der Entwicklung ihrer Selbständigkeit“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Musik und Bewegung stünden ebenso auf dem Tagesplan wie Ausflüge und Bastelaktivitäten. Eltern werde die Möglichkeit eröffnet, auch nach der Eingewöhnung zu hospitieren. Durch Aktivitäten könnten sich die Eltern untereinander kennenlernen.

Helene Arnold und Ulrike Marx-Bies sind als Mitarbeiter der Gesellschaft für Infrastruktur und Beschäftigung des Kreises Merzig-Wadern mbH (GIB) als Tagespflegepersonen für die erweiterte Betreuung in der Katholischen Kita St. Josef in Merzig zuständig. Hier bieten sie mit einer weiteren Kollegin die Tagespflege für bis zu zehn Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter morgens von 6 bis 7 Uhr und abends von 17 Uhr bis 21 Uhr in der Kita an. Das Angebot richtet sich unter anderem an Mitarbeiter im Schichtdienst, Pendler und Alleinerziehende. Auch Kinder aus benachbarten Einrichtungen, die zu Fuß erreichbar sind, können die erweiterte Betreuung in Anspruch nehmen. „In der erweiterten Betreuung steht das Kind mit seinen individuellen Bedürfnissen im Vordergrund und hiernach richten sich die jeweiligen Aktivitäten, die die Tagesmütter anbieten“, schreibt der Landkreis. Ulrike Marx-Bies ist auch als Vertretungskraft in mehreren Tagespflegestellen im Kreis eingesetzt.

Julia Ambos bietet in ihren privaten Räumen in Noswendel und dem dazugehörigen Außenbereich eine naturnahe Kindertagespflege für Mädchen und Jungen im Alter von ein bis 13 Jahren an. Im Namen „NaKiTi“ wird laut Kreisverwaltung die Verbindung von Kindern zur Natur und Tieren deutlich. „Durch ihre zusätzliche Qualifikation als Fachkraft für tiergestützte Intervention, Therapie und Pädagogik vermittelt Julia Ambos Kindern einen wertschätzenden Umgang mit Tieren und der Natur.“ Auf Tageskinder mit einem besonderen Förderbedarf könne Ambos durch ihre Zusatzqualifikation besonders gut eingehen. Neben der Betreuung von Kleinkindern bietet sie für Schulkinder Betreuung an. Ihre Betreuungszeiten sind von 8 bis 17 Uhr, Randzeiten- und Ferienbetreuung finden nach Absprache statt.

In der Tagespflegestelle „Natur und Kunterbunt“ in Nunkirchen betreut und fördert Pia Maria Knapp in einer kleinen Gruppe bis zu drei Kindern (null bis drei Jahre). Die Betreuungszeiten sind Montag und Dienstag von 7.30 bis 16.30 Uhr und Mittwoch bis Freitag von 7.30 bis 13 Uhr. Die Zeit ist so gestaltet, dass sie auf spielerischem Weg erlernen, mit sich und auch den anderen Kindern, der Natur und ihren Lebewesen achtsam umzugehen. Das Erleben der Jahreszeiten in kleinen Projekten – wie zum Beispiel das Säen und Ernten – spielt eine bedeutende Rolle. Eine ausgewogene Ernährung mit überwiegend vegetarischen, saisonalen und regionalen Produkten in den Mahlzeiten, nennen die Verantwortlichen aus dem Landratsamt einen Schwerpunkt in der Kindertagespflegestelle. Für Pia Knapp sei eine gute Vorbereitung ihrer Tageskinder auf den nächsten Lebensabschnitt, den Kindergarten, ein Ziel in der Betreuung. Die Gestaltung des Übergangs von der Kindertagespflege in die Kita mit einem Abschiedsfest sei genauso bedeutsam wie eine gute Eingewöhnung der Kinder zu Beginn des Tagespflegeverhältnisses. Mit den Eltern würden die einzelnen Entwicklungsschritte ihres Kindes besprochen, festgehalten in einem Portfolio anhand von Bildern und selbst Gebasteltem oder Beschreibung von Ereignissen. Das Portfolio werde am Ende der Betreuungszeit als Erinnerung überreicht.

Eltern, die auf der Suche nach einem geeigneten Betreuungsplatz für ihr Kind sind, können sich zur Kontaktvermittlung an den Fachdienst Kindertagespflege wenden: Jennifer Dillinger, Tel. (0 68 61) 8 01 72, E-Mail: j.dillinger@merzig-wadern.de, und Kerstin Leonhart, Tel. (0 68 61) 8 02 44, E-Mail: k.leonhart@merzig-wadern.de.

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