Merzig. Direkt nach den Sommerferien sollen nach dem Willen der CDU Merzig die Weichen für die Planungen in der Rieffstraße gestellt werden: Am Montag, 16. August, diskutiert der Merziger Ortsrat über das Thema, am darauf folgenden Donnerstag berät der Stadtrat über die Planungen im Gewerbegebiet.Die Merziger Christdemokraten machen bereits im Vorfeld dieser Entscheidungen deutlich, dass sie dem Projekt, durch das unter anderem ein Elektromarkt und mehrere Fachmärkte in der Rieffstraße entstehen sollen, positiv gegenüber stehen. "Durch diese neuen Fachmärkte werden für die Merziger Bürger weitere Kaufmöglichkeiten direkt vor der Haustür entstehen", erklärt Dirk Dillschneider (Foto: SZ), Vorsitzender der Merziger CDU. "Außerdem werden durch diese geplanten Geschäfte in der Rieffstraße zusätzlich neue Arbeitsplätze geschaffen, ein solches Vorhaben kann die Politik nur begrüßen." Ähnlich äußert sich in der Presseerklärung Jürgen Auweiler, CDU-Stadtratsmitglied: "Eine solche Ansiedlung ist zu begrüßen. Insbesondere ein Elektromarkt würde die Einkaufsstadt Merzig erheblich aufwerten." Kein SpielwarengeschäftAllerdings möchten die CDU-Vertreter in den Gremien darauf hinweisen, dass der Investor in der Rieffstraße auch für neue Produktsparten in der Kreisstadt sorgt. "Wir sind der Meinung, dass das Gelände gegenüber Kaufland von den Investoren neu gestaltet werden soll. Dazu wollen wir die Rahmenbedingungen schaffen und, wenn nötig, den Bebauungsplan vorhabenbezogen ändern." Handlungsbedarf besteht nach Ansicht der CDU-Vertreter auch bei der Verkehrsanbindung des Geländes: So könnte die Verkehrsführung beispielsweise durch eine zusätzliche Linksabbiegerspur in der Höhe der Waschstraße/Kaufland ergänzt werden, um den Verkehrsdurchfluss zu optimieren.Was die geforderten neuen Warensortimente betrifft, für die sich neue Anbieter ansiedeln sollten, dazu erklärt die CDU: "In Merzig fehlt zum Beispiel ein Spielwarengeschäft, größere sind erst in Losheim oder Saarlouis zu finden. Wir werden in den Gremien den Investor darum bitten, dass er ein Spielwarengeschäft in seine Planung integriert", sagt Marcus Hoffeld, Beigeordneter und CDU-Stadtratsmitglied. Die ursprünglichen Planungen des Investors sahen in der Rieffstraße auch eine Apotheke und ein Friseurgeschäft vor, mittlerweile sei nur noch ein Friseurgeschäft geplant. Auch das ist der CDU noch zu viel: Die Christdemokraten möchten in den Gremien dafür werben, dass die Stadt darauf hinwirkt, dass der Investor von der Planung eines Friseurgeschäfts Abstand nimmt. "Durch dieses neue Angebot in der Rieffstraße wird verhindert, dass Kaufkraft in andere Städte abfließt; die Kaufkraft wird in Merzig gebunden bleiben und Merzig als Einkaufstadt noch attraktiver", erklären die CDU-Vertreter abschließend. Eine Hinweistafel in der Rieffstraße auf die Einkaufsmöglichkeiten in der wenige Schritte entfernten Fußgängerzone würde nach Vorstellung der Merziger Christdemokraten auch dafür sorgen, dass Nicht-Merziger, die einen Fachmarkt in der Rieffstraße aufsuchen, zu einem Bummel durch die Merziger Fußgängerzone eingeladen werden. cbe

HintergrundGegen die Ansiedlung weiterer Einkaufsmärkte in der Rieffstraße hatte sich noch vor kurzem der Merziger Verein für Handel und Gewerbe (VHG) ausgesprochen. Dessen Vorsitzender Bernhard Kiesel hatte in der SZ die Befürchtung geäußert, die geplante Neuansiedlung auf der "grünen Wiese" könnten zu einer Verdrängung der bestehenden inhabergeführten Fachgeschäfte in der Innenstadt führen. "Sollen inhabergeführte Geschäfte mit Markenwaren weichen, sind Fachmärkte ohne Beratung und vielleicht sogar mit China-Ware wichtiger in Merzig?", diese Frage hatte Kiesel seinerzeit in den Raum gestellt. cbe