Menschenbilder von Mia Münster

St. Wendel. Am Sonntag, 21. November, wird um 15 Uhr im Stadtmuseum St. Wendel die Ausstellung "Mia Münster - Menschenbilder" eröffnet. Mia Münster gehört zu einer Künstlergeneration, die heute in der Kunstgeschichte als "die verschollene" bezeichnet wird. Diese Künstler, geboren zwischen 1890 und 1910, werden erst seit etwa 30 Jahren nach und nach wiederentdeckt

 "Ernte" ist der Titel dieses Bildes der Künstlerin aus der "verschollenen Generation". Fotos: Ver

"Ernte" ist der Titel dieses Bildes der Künstlerin aus der "verschollenen Generation". Fotos: Ver

St. Wendel. Am Sonntag, 21. November, wird um 15 Uhr im Stadtmuseum St. Wendel die Ausstellung "Mia Münster - Menschenbilder" eröffnet. Mia Münster gehört zu einer Künstlergeneration, die heute in der Kunstgeschichte als "die verschollene" bezeichnet wird. Diese Künstler, geboren zwischen 1890 und 1910, werden erst seit etwa 30 Jahren nach und nach wiederentdeckt. Der Hauptgrund für ihre "Verschollenheit" ist der, dass nach dem Zweiten Weltkrieg lange Zeit die gegenstandslose Kunst im Mittelpunkt des Kunstgeschehens stand. Die meisten älteren Künstler, die noch figurativ arbeiteten, wurden deshalb weitgehend aus der Berichterstattung ausgeblendet, wurden kaum in der Öffentlichkeit erwähnt und blieben daher unbekannt. Im Gesamtwerk von Mia Münster (1894-1970) gibt es zwei Themen, die die Malerin immer wieder aufgreift: Landschaften, auch Stadtansichten, und Menschen. Bekannt sind ihre sogenannten Lothringer Landschaften, die hauptsächlich in den 1940er Jahren entstanden. Auch die Modezeichnungen aus den "Roaring Twenties" bilden einen Höhepunkt im Schaffen der Künstlerin. In den fast 200 Bildern, die in dieser Ausstellung zu sehen sind, wird das Thema der Menschenbilder noch einmal vertieft. Zahlreiche Skizzen und Zeichnungen zeugen vom lebendigen Interesse der Künstlerin an Bewegung, Haltung und Ausdruck. Über Jahrzehnte hinweg beobachtete Mia Münster ihre Umgebung, und bannte das, was sie sah, direkt auf Papier. Manchmal ist der Blick etwas distanziert, dann aber wieder sehr persönlich. Sie zeigt den Menschen und das "menschliche Tun" meist humorvoll, hin und wieder aber auch schonungslos. Ob Kaffeehausszenen aus den 1920ern und 1930ern oder Urlaubserlebnisse aus den 1950ern - mit schnellem, sicheren Strich erfasst sie ihre Welt. Dagegen steht in den Aquarellen, Gouachen und Ölbildern meist die Komposition im Vordergrund. Vor allem während der 1950er Jahren findet eine zunehmende Abstraktion in ihren Bildern statt. Dies geschieht durch Vereinfachung der Formen, durch den teilweise Verzicht auf Perspektive oder durch die Konzentration auf Form und Farbe. Obwohl stark abstrahiert, besteht aber immer noch eine Verbindung zu der sichtbaren Welt - und damit zu den Menschen, die sie zu diesen Bildern inspirierten. red

 Der Plakatankleber.

Der Plakatankleber.

 Das Bild "Zirkus" von Mia Münster.

Das Bild "Zirkus" von Mia Münster.

 Auf dem Balkon.

Auf dem Balkon.

Auf einen BlickKalender: Der Geburtstagskalender mit Aquarellen und Gouachen von Mia Münster ist zum Preis von sechs Euro im Museum erhältlich. Inhaber der Museumsjahreskarte zahlen 4,80 Euro. Die Ausstellung dauert bis einschließlich Sonntag, 16. Januar. Am Donnerstag, 13. Januar, findet um 17 Uhr eine Führung durch die Ausstellung statt. Weitere Führungen sind nach Voranmeldung möglich. Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch und Freitag zehn bis 13 und 14 bis 16.30 Uhr; Donnerstag zehn bis 13 und 14 bis 18 Uhr; Samstag 14 bis 16.30 Uhr; Sonntag (und an Feiertagen) 14 bis 18 Uhr. Am 24., 25. und 26. Dezember sowie am 31. Dezember und am 1. und 2. Januar bleibt das Museum geschlossen. Während des Weihnachtsmarktes in St. Wendel, vom 4. bis 12. Dezember, ist das Museum täglich durchgehend von zehn bis 18 Uhr geöffnet, auch montags. red

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