Meisterschaftszug für Hasborn ist abgefahren

Hasborn. Mit hängenden Köpfen schlichen die Spieler des Fußball-Saarlandligisten SV Hasborn am Freitagabend nach der Partie gegen den FV Lebach in die Kabinen. Dabei hatte der SVH nicht mal verloren. Doch alle wussten, dass das 1:1-Unentschieden gegen den Tabellenneunten von der Theel zu wenig im Titelkampf war

 Zu viel Platz für den Gegner: Hasborns Thomas Holz (rechts) kann hier ein Zuspiel von Lebachs Michael Groß in die Spitze nicht verhindern. "Wir waren nicht aggressiv genug in den Zweikämpfen", bemängelte Hasborns Trainer Heiko Wilhelm nach dem Spiel.Foto: Semmler

Zu viel Platz für den Gegner: Hasborns Thomas Holz (rechts) kann hier ein Zuspiel von Lebachs Michael Groß in die Spitze nicht verhindern. "Wir waren nicht aggressiv genug in den Zweikämpfen", bemängelte Hasborns Trainer Heiko Wilhelm nach dem Spiel.Foto: Semmler

Hasborn. Mit hängenden Köpfen schlichen die Spieler des Fußball-Saarlandligisten SV Hasborn am Freitagabend nach der Partie gegen den FV Lebach in die Kabinen. Dabei hatte der SVH nicht mal verloren. Doch alle wussten, dass das 1:1-Unentschieden gegen den Tabellenneunten von der Theel zu wenig im Titelkampf war. Am Samstag gewann dann auch noch Spitzenreiter Halberg Brebach sein Auswärtsspiel beim FV Diefflen mit 2:1 und vergrößerte seinen Vorsprung auf Hasborn auf sechs Zähler. "Der Meisterschaftszug ist damit für uns abgefahren", erklärte der enttäuschte SVH-Trainer Heiko Wilhelm. "Brebach spielte bislang so eine überragende Saison, ich glaube nicht, dass sie in den letzten fünf Spielen noch drei Mal patzen."

Zweiter Patzer in einer Woche

Das tat aber seine Mannschaft - bereits zum zweiten Mal innerhalb einer Woche (zuvor 1:1 gegen Reimsbach). Im Spiel gegen Lebach taten sich die Gastgeber zunächst gegen die sicher stehende Defensive der Gäste schwer. "Wir waren nicht aggressiv genug in den Zweikämpfen und haben es im Angriffsspiel nicht geschafft, dahin zu kommen, wo es dem Gegner wehtut", kritisierte Wilhelm.

Trotzdem ging Hasborn in der 37. Minute in Führung. Die Hausherren profitierten von einem der wenigen Fehler der Lebacher Viererkette. Innenverteidiger Franz Brück rutschte der Ball unter dem Fuß durch. Hasborns Stürmer Matthias Krauß stand frei vor FVL-Schlussmann Christoph Rau und überlupfte diesen zum 1:0.

Doch die Führung gab Hasborn nicht die nötige Sicherheit. Im Gegenteil: Nur fünf Minuten später rappelte es im Hasborner Gehäuse zum ersten Mal. Doch der Treffer von Lebachs Andreas D'Alessandro wurde wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt. Sekunden vor dem Pausentee brachte D'Alessandro den Ball dann aber wieder im Tor unter. Und dieses Mal war alles regulär. Aus zwölf Metern schoss der Gäste-Angreifer unhaltbar rechts unten ein. "Dieses Tor fiel natürlich zum ungünstigsten Zeitpunkt", stöhnte Wilhelm.

In der zweiten Hälfte hätten dann beide Teams den Siegtreffer erzielen können. Hasborn drängte, Lebach war aber bei Kontern stets gefährlich. So schoss etwa Mirco Frischmann in der 53. Minute nur haarscharf am Gehäuse vorbei. In der 64. Minute wurde auch Hasborn ein Tor wegen einer Abseitsstellung aberkannt. Der Treffer von Krauß nach einer Flanke von Mike Bach zählte nicht, er läutete aber die beste Phase der Gastgeber im zweiten Durchgang ein. Drei Minuten später schlenzte Jan Stutz den Ball von der Strafraumgrenze an die Latte, und wiederum nur drei Minuten später schoss Thomas Holz knapp am langen Eck vorbei. Danach gab es bis zum Schlusspfiff aber keine Hasborner Torchancen mehr. Und Wilhelm musste zugeben: "Das Unentschieden war insgesamt ein gerechtes Ergebnis."

Bereits am morgigen Dienstag hat Hasborn die Chance, den Patzer in der Liga vergessen zu machen und mit einem Sieg gegen den Oberligisten Röchling Völklingen erstmals seit dem Saarlandpokal-Sieg 2007 ins Finale dieses Wettbewerbs einzuziehen. Die Halbfinal-Begegnung im Waldstadion wird um 18.30 Uhr angepfiffen. "Völklingen spielt eine Klasse höher als wir, von daher sind wir Außenseiter. Wenn es uns gelingt, aggressiver nach vorne zu spielen als zuletzt, sehe ich uns aber nicht chancenlos", so Wilhelm.

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