Meister Grimbart unter Verdacht

Heidstock. SZ-Leser Peter Ehrlich und seine Nachbarn stehen vor einem Rätsel. Sie wohnen auf dem Völklinger Heidstock, unmittelbar am Waldrand. Und haben in jüngster Zeit regelmäßig tierische Gäste. Die kommen im Schutze der Nacht

 Tatort Garten: Wühlspuren eines unbekannten Tiers auf dem Heidstock. Foto: Ehrlich

Tatort Garten: Wühlspuren eines unbekannten Tiers auf dem Heidstock. Foto: Ehrlich

Heidstock. SZ-Leser Peter Ehrlich und seine Nachbarn stehen vor einem Rätsel. Sie wohnen auf dem Völklinger Heidstock, unmittelbar am Waldrand. Und haben in jüngster Zeit regelmäßig tierische Gäste. Die kommen im Schutze der Nacht. Und kratzen und scharren eifrig in fünf Gärten - morgens finden die Anwohner regelmäßig Rasen- oder Wiesenflächen auf eigentümliche Art "umgegraben" vor. Wildschweine sind es nicht, da ist sich Ehrlich sicher. Denn die pflügen den Boden breitflächiger und tiefer um als seine unbekannten Besucher. Er habe Walter Engelberth, den Leiter des städtischen Forstamtes, um Rat gebeten, erzählt Ehrlich. Der Fachmann habe auf einen Dachs als Verursacher der Wühlspuren getippt - und den Anwohnern wenig Hoffnung gemacht, das scheue, nachtaktive Tier an seinem Treiben zu hindern. "Er hat ja Recht, wenn er sagt: 'Sie wohnen am Wald' ", meint Ehrlich; man genieße die Vorteile solch einer Lage, da müsse man auch Nachteile hinnehmen. "Aber so langsam wird es doch ein bisschen viel." Ob vielleicht die SZ herausfinden könne, ob und wie sich ein Dachs von Gärten fernhalten lasse? Wolfram Doerr, ehrenamtlicher Völklinger Naturschutzbeauftragter und zweiter Vorsitzender des Bundes für Natur- und Vogelschutz Warndt, kennt von Dachsen eher anders geformte Grabespuren. Verursacher der Rasenkratzereien, so meint er, könne auch ein Fuchs auf der Jagd nach Mäusen sein. So oder so helfe nur ein dichter Zaun. Wobei Füchse durchaus klettern könnten; Dachse hingegen seien schwerfällig. Einen Dachs könne man auch mit einer Lebendfalle fangen und in größerer Entfernung aussetzen; das sei auf privatem Grund erlaubt, aber sehr schwierig. Vom Versuch, die Tiere mit Duftstoffen zu vergraulen, rät Doerr ab: Vergrämungsmittel hätten nur wenig Wirkung. Bei Dachsen, so ergaben weitere SZ-Recherchen, ist jetzt Paarungszeit; und da pflegen die Tiere, ihren angeborenen Instinkten folgend, mit ihren scharfen Krallen Nestmaterial auszurupfen und in den Bau zu tragen. Dachse bei der Familiengründung - das könnte erklären, was Ehrlich mit Erstaunen beobachtet hat: Der unbekannte Wühler betätigt sich nur auf Grasflächen. Und nicht etwa in feuchten Ecken, wo sich Regenwürmer tummeln, sondern an trockenen Stellen.Erklären ist freilich eine Sache - Abhilfe eine andere: Wer einen erprobten Tipp für Peter Ehrlich und seine Nachbarn hat, melde sich bitte in der SZ-Redaktion, Tel. (0 68 98) 9 14 84-50, E-Mail redvk@sz-sb.de. dd

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