Politischer Aschermittwoch bei den Linken Meiser, „Monument der Filzokratie“

Wadgassen · Von Dietmar Klostermann

 Saar-Linken-Chef Jochen Flackus wetterte in Wadgassen über die Selbstbedienungsmentalität, die für Politik-Verdrossenheit sorge.

Saar-Linken-Chef Jochen Flackus wetterte in Wadgassen über die Selbstbedienungsmentalität, die für Politik-Verdrossenheit sorge.

Foto: BeckerBredel

Saar-Linken-Chef Jochen Flackus hat gestern beim Politischen Aschermittwoch im Wadgasser Zeitungsmuseum das Gerangel um den SPD-Vorsitz als politisches Tollhaus bezeichnet. Als 13. Vorsitzende nach Willy Brandt folge Andrea Nahles. „Das sagt alles!“ , so Flackus.

Zu der Geburtstagsparty in der Landessportschule, die Innenminister Klaus Bouillon (CDU) vom Landessportverband (LSVS) veranstalten ließ, erklärte Flackus mit Blick auf einen Lidl-Slogan: „LSVS lohnt sich!“ Das LSVS-Präsidium müsse sofort zurücktreten. Das habe bisher nur Eugen Roth (SPD) getan, was aller Ehren wert sei. Die Ehrenamtler seien in Geiselhaft der großen Koalition im Saarland, so Flackus. „Wer übernimmt von denen in der Groko eigentlich noch Verantwortung?“ , fragte Flackus. LSVS-Präsident Klaus Meiser (CDU) sei mit 14 Aufsichtsratsmandaten das „Monument der Filzokratie im Saarland“, betonte Flackus unter starkem Beifall der 150 im Saal. Es müsse eine Deckelung der Anzahl der Aufsichtsratsmandate und eine Offenlegung der Gelder geben, die dafür fließen. „Die Selbstbedienungsmentalität sorgt für Politik-Verdrossenheit“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion im Saar-Landtag. Das Land hinke bei den Investitionen hinterher, weil die schwarze Null gelte. „Wir haben schon genug schwarze Nullen im Saarland!“, rief Flackus. Der als Redner vorgesehene Bundestagsabgeordnete Thomas Lutze fehlte, da er in Dünkirchen am Wochenende einen Autounfall hatte. Er war als Fußgänger angefahren worden und erlitt laut Flackus einen Beinbruch. Nicht anwesend waren auch Linken-Gründer Oskar Lafontaine und seine Ehefrau Sahra Wagenknecht.

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