Mehrheit rutscht auf EuphoriewelleAktuelle Reaktionen: Kritik aus Marpingen, Zuspruch in der Stadt

St. Wendel. Ein mehr als eindeutiges Ergebnis: 84 Prozent aller Teilnehmer an der spontanen Umfrage unserer Zeitung haben sich für ein neues Freibad ausgesprochen. Hingegen sagten nur 14,4 Prozent, dass das dafür verplante Geld anderweitig besser eingesetzt werden könnte. Nur 1,6 Prozent war die ganze Sache per se egal

St. Wendel. Ein mehr als eindeutiges Ergebnis: 84 Prozent aller Teilnehmer an der spontanen Umfrage unserer Zeitung haben sich für ein neues Freibad ausgesprochen. Hingegen sagten nur 14,4 Prozent, dass das dafür verplante Geld anderweitig besser eingesetzt werden könnte. Nur 1,6 Prozent war die ganze Sache per se egal.Die Saarbrücker Zeitung hatte ihre Leser aufgerufen, im Internet und per Telefon abzustimmen. Ergebnisunterschiede beider Verfahren sind marginal. Zum Vergleich: - 84,46 Prozent stimmten am Telefon für den Neubau. Das entspricht 473 Stimmen. Im Gegenzug sagten 14,82 Prozent (absolut 83 Stimmen), dass sie auf ein Neubauprojekt verzichten wollen. 0,71 Prozent, das sind vier Anrufe, war es egal. - Auf der Internetseite der SZ klickten die Nutzer wie folgt: 808 Mal stimmten sie für den Neubau, was 83,5 Prozent entspricht, 138 Mal dagegen (14,32 Prozent). 21 war es gleichgültig (2,17 Prozent).

Summa summarum: Über 1500 Mal riefen SZ-Leser an oder stimmten im Internet ab. Mehrfach-Teilnahmen waren möglich.

Eine überwältigende Resonanz auf die Umfrage zum viel diskutierten Thema Freibad-Neubau in der Kreisstadt. Seit der überraschenden Ankündigung durch Bürgermeister Klaus Bouillon (CDU) während des St. Wendeler Neujahrsempfangs, das in die Jahre gekommene Bad aus den 20ern spätestens 2014 für 5,5 Millionen Euro komplett modernisieren zu lassen, reißt die Debatte nicht ab. Presseerklärungen politischer Parteien, Mitteilungen von Aktionsgruppen und Leserbriefe trudeln ein. Und nicht zu vergessen der hitzige Schlagabtausch im Internet auf der Facebook-Seite der St. Wendeler Zeitung. Dort wird unter anderem darüber nachgedacht, wie wohl Kommunalpolitiker in den Gemeinden reagieren, wo Bäder wegen der desolaten Finanzlage in ihrer Existenz bedroht oder bereits geschlossen sind. Aber auch Lob für Bouillons Initiative ist dort zu entdecken.

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Marpingen/St. Wendel. Es gehe ihm nicht darum, den St. Wendelern ein Freibad zu missgönnen, sagt Volker Weber, Chef der SPD-Fraktion im Marpinger Gemeinderat. Er moniere nur den Umgang mit Geld aus öffentlichen Kassen. Wörtlich: "Die Zusage des Landrates Udo Recktenwald, eine Million Euro Kreiszuschuss für den Neubau des Freibades in St. Wendel geben zu wollen, passt nicht zur desaströsen Haushaltslage der Kommunen im Kreis." Während Marpingen jährlich 120 000 Euro einspare, werfe die Zusage des CDU-Politikers diese Bemühungen über den Haufen. Denn damit steige die Kreisumlage - Geld, das Städte und Gemeinden aufbringen, damit der Landkreis einen Haushalt hat.

Uneingeschränkt unterstützt indes die St. Wendeler Aktionsgemeinschaft als Vertreter der Geschäftsleute den Freibadplan. Der Vorstand "begrüßt einhellig die Kompletterneuerung", unterstreicht deren Chef Wolfgang Zeyer. Ein neues Bad komme allen Menschen im St. Wendeler Land zu Gute. Neben Golfplatz, Rad-/Wanderwegen und Veranstaltungen wirke es sich positiv auf Touristenzahlen und damit auf den Einzelhandel aus. hgn

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