Verkehr Mehrere hundert Radfahrer demonstrieren für mehr Radwege

Saarlouis/Saarbrücken · Trotz des regnerischen Wetters radelten am Samstag in mehreren Städten im Saarland Bürger für eine bessere Verkehrspolitik.

 Mehrere hundert Radfahrer demonstrierten bei regnerischem Wetter in mehreren Saar-Städten (hier in Saarlouis mit dem „Alleweder“-Spezialdreirad von Volker Basenach) für bessere Radfahrbedingungen.

Mehrere hundert Radfahrer demonstrierten bei regnerischem Wetter in mehreren Saar-Städten (hier in Saarlouis mit dem „Alleweder“-Spezialdreirad von Volker Basenach) für bessere Radfahrbedingungen.

Foto: Ruppenthal

Unter keinem guten Stern stand die vierte saarlandweite Fahrrad-Demo des saarländischen Radiokollektivs. „Petrus“ war wohl kein Radfahrer, denn bis kurz vor dem Start regnete es in Strömen. Dennoch kamen erstaunlich viele Radfahr-Demonstranten, um mit ihren Radkorsos für verbesserte Radfahrbedingungen und eine nachhaltige Verkehrswende zu demonstrieren.

Harald Kreutzer vom Radelkollektiv zeigte sich jedenfalls in seiner  Bilanz mit dem Ergebnis der Demos in Saarbrücken, Saarlouis, Merzig, Wadern, St. Ingbert, Homburg und Völklingen zufrieden. Vielerorts war es wie in Saarlouis: Bis kurz vor dem Start waren es zumeist nur einige wenige Unentwegte. Als es in Saarlouis dann um Punkt 11 Uhr auf dem Kleinen Markt losging, waren dann „urplötzlich“ doch noch erstaunlich viele große und kleine Radfahrer vor Ort.

In Merzig verhinderte Regen eine größere Resonanz. In Völklingen fehlte gar Polizei, um den Demonstrationszug zu eskortierten und zu schützen. Dafür fuhren in Saarlouis mehr als 100 Radfahrer, in Saarbrücken knapp 200 Demonstranten über die Straßen.

In Saarlouis skizzierten Gerald Purucker und Wiebke Kliebisch vor dem Start in kurzen Statements die Ziele des Radelkollektivs, das für dringend notwendige Verbesserungen für die Radfahrer im Saarland eintritt. „Defizite sehen die Alltagsradler an vielen Orten in den lückenhaften, in den schlecht gepflegten oder teils gar nicht vorhandenen Radwegen, welche immer noch zu viele Menschen davon abhalten, regelmäßiger das Fahrrad zu benutzen“, betonte Harald Kreutzer vom Radelkollektiv. Gefährliche Situation im Verkehr für Radfahrer insbesondere durch zu geringen Abstand beim Überholen oder ein zu hohes Tempo von Autos innerorts führen nach seinen Worten dazu, dass selbst Erwachsene das Rad nicht gerne benutzen oder verbotenerweise auf Gehwegen fahren. Zugeparkte Radwege sind nach den Worten von Harald Kreutzer ein weiteres Dauerärgernis.

In Saarlouis machten die über 100 Demonstranten auf ihrem Weg durch die Fußgängerzone „Französische Straße“ und einmal kurz um die Saarlouiser Innenstadt ihrem Ärger lautstark Luft: „Eins – zwei-drei – Radfahren macht frei“, skandierten sie, und in Abwandlung eines „Fridays-for-Future“-Slogans: „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr keine Wege baut“ und forderten den Bau weiterer Fahrradwege.

Für Aufsehen sorgten auch zwei Fahrrad-Sonderkonstruktionen. Zum einen  das überdachte holländische „Alleweder“-Spezialrad von Volker Basenach, eine Art „Silberpfeil“ auf drei Rädern, sowie die „Sesselrad“-Eigenkonstruktion von Josef Nalbach. Beide Modelle zogen bei der Fahrraddemo zahlreiche Blicke auf sich.

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