Mehr Teilnehmer als Brezeln

Losheim. 1000 Martinsbrezeln hatte Organisator Charly Scherer geordert, um sie nach dem Rennen an die Läufer zu verteilen. Bittere Geschichte, denn 53 Sportler gingen damit am Ende ohne die Leckerei nach Hause, die es aus unerfindlichen Gründen nur ein paar Tage im Jahr gibt. 1053 Teilnehmer waren am Sonntag in Losheim beim 22. Martinslauf im Ziel, etwas weniger als im vergangenen Jahr

Losheim. 1000 Martinsbrezeln hatte Organisator Charly Scherer geordert, um sie nach dem Rennen an die Läufer zu verteilen. Bittere Geschichte, denn 53 Sportler gingen damit am Ende ohne die Leckerei nach Hause, die es aus unerfindlichen Gründen nur ein paar Tage im Jahr gibt.

1053 Teilnehmer waren am Sonntag in Losheim beim 22. Martinslauf im Ziel, etwas weniger als im vergangenen Jahr. "Es ist nicht so wichtig, ob wir jetzt jedes Jahr einen neuen Teilnehmer-Rekord haben oder nicht. So lange genug Leute kommen und ihren Spaß haben, bin ich froh", sagte Scherer. Die Teilnehmerzahl erscheint tatsächlich in einem anderen Licht, wenn folgende Fakten berücksichtig werden: Die Anfahrt nach Losheim ist für die meisten ziemlich weit, das Wetter Anfang November mehr so lala. Die Strecke ist nicht flach, und der Lauf findet Sonntagmorgens statt. Kümmert die meisten Läufer aber relativ wenig. Für die meisten ist es einfach eine Selbstverständlichkeit, jedes Jahr im November an den See zu fahren.

Sportlich lag der Zehn-Kilometer- Hauptlauf in Rehlinger Hand. Unter die ersten zehn liefen fünf Athleten des LC, vorneweg Christian Klein. Nach 34:00,8 Minuten kam der Mittelstreckler ins Ziel und musste später einige Frotzeleien seiner Teamkameraden wegstecken, warum es nicht zu einer 33er Zeit gereicht hat. "Ich bin ohne Uhr gelaufen", erklärt der 27-Jährige. "Hätt' ich gewusst, dass es an einer Sekunde hängt, hätte ich den letzten Kilometer noch etwas Gas gegeben." Trotzdem war er zufrieden mit dem Lauf. "Ich trainiere jetzt seit vier Wochen, und es läuft ganz gut. Nächste Woche laufe ich bei den saarländischen Cross-Meisterschaften, und dann will ich für die Halle fit sein", sagt der potenziell schnellste Saarländer über die 1500- und 3000-Meter- Distanz. Zweiter wurde Kleins Teamkollege Thomas Koch in 35:20 Minuten "Eigentlich sind zehn Kilometer viel zu lang für mich", sagt der 800-Meter-Spezialist. "Aber wir kommen jedes Jahr. Wir kennen den Charly ziemlich gut und es macht immer Spaß." Den Rehlinger Dreifachsieg vermasselte Altmeister Uwe Hartmann (LC Warndt), der sich durch eine kluge Renn-Einteilung den dritten Platz in 35:38 Minuten vor dem Rehlinger Sven Fischmann sicherte. Beste Frau war Michaela Schedler (Team Salomon) in 38:54 Minuten vor den beiden Saar 05erinnen Heike Bruecker-Boghossian (40:10 Minuten) und Marion Jakobs (40:27 Minuten).

Mehr als die Siegerzeiten der Rehlinger Top-Läufer freute die Veranstalter, dass fast 550 Schüler und Bambinis an den Start gingen. Mirco Leinen war der einzige, der die zwei Kilometer unter sieben Minute schaffte (6:58 Minuten). Er gewann vor David Jenal und Florian Bauer. Bei den Mädchen siegte Silvana Tinnes in 7:53 Minuten vor Hannah Lui und Isabelle Bernarding. Beide Sieger kommen vom Peter-Wust-Gymnasium in Merzig.

"So etwas freut mich eigentlich noch mehr als die Zeiten von den schnellen Jungs hier", sagt Charly Scherer lachend und klopft dabei Thomas Koch auf die Schulter. "Wenn die Bambinis ins Ziel kommen und ihre Medaille kriegen, das ist für die in dem Moment das größte in der Welt."

"Es ist nicht wichtig, ob wir jedes Jahr einen neuen Teilnehmerrekord haben."

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Charly Scherer

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