Mehr Selbstbewusstsein durch gutes Deutsch

Saarbrücken. Je besser das Deutsch, desto selbstbewusster der Mensch, sagt Pia Braul vom Migrantendienst des Caritasverbandes für Saarbrücken und Umgebung. Menschen mit Migrationshintergrund würden unabhängiger, wenn sie gut Deutsch sprechen. Ehrenamtliche Sprachpaten helfen ihnen dabei, Deutsch zu lernen oder ihre Sprachkenntnisse zu verbessern

 Der ehemalige Deutschlehrer Willi Dittgen (vorne Mitte) hilft diesen Migranten, Deutsch zu lernen. Foto: Henning

Der ehemalige Deutschlehrer Willi Dittgen (vorne Mitte) hilft diesen Migranten, Deutsch zu lernen. Foto: Henning

Saarbrücken. Je besser das Deutsch, desto selbstbewusster der Mensch, sagt Pia Braul vom Migrantendienst des Caritasverbandes für Saarbrücken und Umgebung. Menschen mit Migrationshintergrund würden unabhängiger, wenn sie gut Deutsch sprechen. Ehrenamtliche Sprachpaten helfen ihnen dabei, Deutsch zu lernen oder ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Um Kinder bereits im Grundschulalter zu fördern, bieten das Bildungsministerium und der Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) das Projekt "Sprachpaten schenken Zeit" an. Es ist Teil des Programms "Signal" und seit April 2005 ein Beitrag des Saarlandes zum bundesweiten Modellprogramm zur Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Zurzeit engagieren sich 85 Bürger für "Sprachpaten schenken Zeit"; darunter Leute, deren Kinder bereits das Haus verlassen haben, und Studenten, berichtet Rabea Pallien, Verantwortliche für die Integrationsbegleitung beim DRK-Landesverband. Die Sprachpaten gehen einmal pro Woche nachmittags an eine der Partnergrundschulen wie die Max-Ophüls-Grundschule. "Mindestens ein Schuljahr lang gehen die ehrenamtlichen Helfer ihrer Arbeit nach. Viele Sprachpaten haben über das Programm hinaus Kontakt mit ihren Schülern", sagt Rabea Pallien. Oft gelinge es auch, die Eltern der Kinder zu erreichen.Das Sprachpatenprogramm des Migrationsdienstes des Caritasverbandes für Saarbrücken und Umgebung e.V. bietet die Möglichkeit, Kinder und Erwachsene zu unterrichten. Momentan gibt es 40 Sprachpaten, die selbst entscheiden können, wie viel Zeit sie investieren wollen.

Eine Sprachpatenschaft ist zunächst auf sechs Monate beschränkt. Der frühere Deutschlehrer Willi Dittgen, 70, ist seit drei Jahren Sprachpate bei der Caritas. Jeden Freitag trifft er sich mit seinen Schülern, um über "Gott und die Welt", aber auch über deutsche Grammatik zu reden. Im Gespräch soll der Wortschatz erweitert werden. "Als ich in Rente gegangen bin, wollte ich noch etwas Sinnvolles tun. Ich engagiere mich gerne und erfahre viel Interessantes über die einzelnen Nationalitäten meiner Schüler", freut sich Willi Dittgen. Seine Schüler kommen unter anderem aus der Türkei, Iran, Guatemala und der Ukraine.

 Der ehemalige Deutschlehrer Willi Dittgen (vorne Mitte) hilft diesen Migranten, Deutsch zu lernen. Foto: Henning

Der ehemalige Deutschlehrer Willi Dittgen (vorne Mitte) hilft diesen Migranten, Deutsch zu lernen. Foto: Henning

Weitere Infos bei Rabea Pallien, Tel. (06 81) 5 00 42 44 und Pia Braul, Tel. (06 81) 3 09 06 34.

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