Mehr Rennbahn als Fußgängerzone

Dudweiler/Saarbrücken. Die vielleicht belebteste Fußgängerzone Deutschlands - in Dudweiler kann man sie bestaunen. Und das nicht erst seit gestern. Es sind jedoch nicht die Fußgänger, die das pralle Leben in die eigentlich verkehrsberuhigte Saarbrücker Straße bringen, sondern die Autofahrer

 Seit geraumer Zeit wird die Dudweiler Fußgängerzone nicht nur als Parkplatz missbraucht. Foto: SZ

Seit geraumer Zeit wird die Dudweiler Fußgängerzone nicht nur als Parkplatz missbraucht. Foto: SZ

Dudweiler/Saarbrücken. Die vielleicht belebteste Fußgängerzone Deutschlands - in Dudweiler kann man sie bestaunen. Und das nicht erst seit gestern. Es sind jedoch nicht die Fußgänger, die das pralle Leben in die eigentlich verkehrsberuhigte Saarbrücker Straße bringen, sondern die Autofahrer. Sie haben die Zone in den letzten Wochen und Monaten in zunehmendem Maße für sich entdeckt.

Eigentlich ist die Saarbrücker Straße am Ende der Trierer Straße und an der Rathausstraße durch versenkbare Poller vor dem fließenden Verkehr geschützt. Doch die, sagt Bezirksbürgermeister Walter Rodermann, sind oft kaputt. Und so kommt es zum regen Durchgangsverkehr. Überdies sind weite Flächen auf beiden Seiten zugeparkt. Walter Rodermann gibt überdies zu bedenken, dass die Fußgängerzone den Verkehr, wie er zurzeit herrscht, auch vom baulichen Zustand nicht verträgt. Der Unterbau sei für starke Beanspruchung nicht geschaffen. Die Folge: der Belag wird zerstört. Rodermann wünscht sich im Interesse der Bürger, dass mehr kontrolliert wird. Nicht, wie er betont, um die Leute abzustrafen, sondern um mehr Akzeptanz für den verkehrsberuhigten Bereich zu erlangen. Dehalb würde er sich dringend wünschen, dass Hilfspolizisten, die die Stadt Saarbrücken (Orstpolizeibehörde) vorbeischickt, hier regelmäßig ihre Runden drehen. Und nicht, wie bisher üblich, nur alle paar Wochen.

Die Stadt-Pressestelle teilt auf SZ-Anfrage mit, dass "im Rahmen der allgemeinen Verkehrskontrolle derzeit zwölf Mitarbeiter im gesamten Stadtgebiet, schwerpunktmäßig in der Saarbrücker Innenstadt, in der Zeit von 8 bis 22 Uhr im Einsatz sind". Die Verwaltung werde am morgigen Mittwoch, 18. Juni, dem Personalausschuss die Einstellung weiterer acht Mitarbeiter zur Kontrolle des Verkehrs vorschlagen. Und: "Sollte der Aufstockung zugestimmt werden, könnten wir auch in Dudweiler häufiger kontrollieren."

Beschwerden über undiszipliniertes Verhalten von Autofahrern gibt es auch an anderer Stelle. So beklagt Ursula Burrmeister im Namen vieler Anwohner, dass sowohl in der Herder- als auch in der Gärtnerstraße selbst Privateinfahrten und Garagen zugeparkt sind, wenn im Bürgerhaus größere Veranstaltungen sind: "Die Fußgänger müssen auf der Straße laufen" - obwohl in der Gärtnerstraße eingeschränktes beziehungsweise absolutes Halteverbot sei. Es würde sich aber niemand um die unhaltbaren Zustände kümmern. Ursula Burrmeister: "Die Gelenkbusse der Saartallinien, Feuerwehr und Notarztwagen - alles bleibt stehen, sie kommen nicht um die Kurve in die Gärtnerstraße, weil alles zugeparkt ist."

So sei am Freitag, 6. Juni, um 17.30 Uhr ein langer Gelenkbus an der Kreuzung Beethoven-/Gärtnerstraße stecken geblieben, weil der Bürgersteig rechts und links zugestellt gewesen sei. Am Ende sei die Polizei eingeschritten. "Im Rahmen der allgemeinen Verkehrskontrolle sind derzeit zwölf Mitarbeiter im gesamten Stadtgebiet, schwerpunktmäßig in der Innenstadt, im Einsatz."

Pressestelle der Landeshauptstadt

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