Alkohol Mehr junge Koma-Säufer trotz Plakat-Aktion

Saarbrücken · Koma-Saufen bei Kindern und Jugendlichen bleibt weiterhin ein Problem. Das wird deutlich, wenn man sich die Zahlen der Statistik aus dem Jahr 2016 anschaut. Bundesweit kamen damals 22 133 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus, 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr.

 Lara Zaffino (l.) und Kiara Herrmann  gewannen den Plakatwettbewerb gegen das Koma-Saufen.

Lara Zaffino (l.) und Kiara Herrmann gewannen den Plakatwettbewerb gegen das Koma-Saufen.

Foto: Sarah Joseph/Gesundheitsministerium

Damit ist die Zahl der betroffenen Kinder und Jugendlichen erstmals seit 2012 wieder gestiegen.

Im Saarland waren es mit 389 Betroffenen sogar sechs Prozent mehr. „Wir wissen jetzt, dass sich der positive Trend aus 2015 nicht fortgesetzt hat und die Zahlen wieder gestiegen sind. Wir dürfen in unserem Engagement nicht nachlassen und müssen weiterhin für die Gefahren eines riskanten Alkoholkonsums sensibilisieren. Das Koma-Saufen bleibt ein Problem unter den Jugendlichen im Saarland“, erklärt die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU).

Auf das Thema machen bundesweit 8000 Schüler zwischen zwölf und 17 Jahren bei einem Wettbewerb aufmerksam. Auch im Saarland beteiligten sich rund 100 junge Künstler mit ihren Bildern, Collagen und Fotos und setzten damit ein Zeichen gegen das Rauschtrinken. Am Mittwoch wurden die besten Plakate der drei Landessieger von Monika Bachmann, Schirmherrin der Kampagne, und dem Leiter der Landesvertretung der DAK-Gesundheit, Jürgen Günther, ausgezeichnet. Lara Zaffino und Kiara Herrmann, beide 16 Jahre alt, aus der Maximilian-Kolbe-Schule Wiebelskirchen gewannen mit ihrer Idee „Pass auf, sonst Colabierst Du!!!“ dabei den ersten Platz. „Lasst Euch von niemandem drängen, Alkohol zu konsumieren. Es ist euer Leben, eure Entscheidung“, appellieren die beiden an die Jugend.

Die Kampagne mit dem Titel „bunt statt blau – Kunst gegen Koma-Saufen“ fand in diesem Jahr bereits zum neunten Mal statt und ist laut Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung eine beispielhafte Präventionskampagne. Nach einer Studie des Kieler Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung hätten die Plakate sogar eine sensibilisierende Wirkung, die sich durch herkömmliche und in der Regel an Erwachsene gerichtete  Warnhinweise nicht erzielen ließe.

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