Bildung Mehr Geld für Brennpunkt-Schulen

Saarbrücken · Saarländische Schulen in sozialen Brennpunkten sollen im nächsten Jahr mehr Geld erhalten. Im Bildungsetat des Landeshaushalts 2018 sind dafür insgesamt 446 000 Euro vorgesehen. Grundschulen sollen 115 000 Euro, Gemeinschaftsschulen 181 000 und berufliche Schulen 150 000 Euro für soziale Projekte erhalten. Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) begründete dies damit, dass vor allem Schulen in Ballungsgebieten stark belastet seien, weil sie viele Schüler „mit schwierigen sozio-ökonomischen Ausgangsbedingungen“ hätten. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) erklärte, die Summe reiche bei weitem nicht aus. Die Schulen benötigten vor allem mehr Personal. Auch, dass die Mittel zunächst auf ein Jahr befristet sind, sieht die GEW kritisch.

Das Bildungsministerium plant für 2018 zudem ein neues Staatliches Studienseminar für Sonderpädagogik. Bislang ist die sonderpädagogische Ausbildung angehender Lehrer an das Studienseminar für die Primarstufe angegliedert. CDU, SPD und Linke im Landtag waren sich gestern einig, dass dies nicht mehr ausreicht, da Inklusion in allen Schulformen stattfindet.

Insgesamt ist der Bildungsetat stärker gestiegen als der Gesamthaushalt. Erstmals habe er mit einem Volumen von 1,44 Milliarden Euro die Milliarden-Marke geknackt, betonte Minister Commerçon. Die Linksfraktion begrüßte das, erklärte aber, es liege noch einiges im Argen. „Nach wie vor herrscht Lehrermangel“, sagte die bildungspolitische Sprecherin Barbara Spaniol. Sie forderte, die Absenkung der Eingangsbesoldung für alle Schulformen zurückzunehmen, um den Lehrerberuf attraktiver zu machen.

Aus Sicht der AfD-Fraktion läuft im Schulsystem grundsätzlich etwas falsch. Fraktionschef Josef Dörr kritisierte, dass Schulen „zwei Herren“ haben: das Bildungsministerium und den Schulträger. Häufig sei der Schulträger zudem nicht nah genug dran am Geschehen in der Schule.

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