"Mehr Geduld und Fingerspitzengefühl"

Wie sieht und erlebt denn der Geschäftsführer der LIK Nord die aktuelle Diskussion um Gondwana und den Standort Reden?Reinhard: Mit sehr gemischten Gefühlen. Als Bürger und Kenner der Region empfand ich die politische Entscheidung, Landsweiler-Reden nach dem Ende des Bergbaues als Zukunftsort zu entwickeln, sehr mutig

Wie sieht und erlebt denn der Geschäftsführer der LIK Nord die aktuelle Diskussion um Gondwana und den Standort Reden?Reinhard: Mit sehr gemischten Gefühlen. Als Bürger und Kenner der Region empfand ich die politische Entscheidung, Landsweiler-Reden nach dem Ende des Bergbaues als Zukunftsort zu entwickeln, sehr mutig. Dann noch einen Investor zu finden, der ein Objekt mit überregionaler Bedeutung und entsprechendem Besucherpotenzial im Standort entstehen lässt, war für das Gesamtprojekt "Garten Reden" ein Glücksfall. Als Insider wünsche ich mir bei allen Beteiligten etwas mehr Geduld in der Umsetzung von Visionen und mehr Fingerspitzengefühl in der Abwägung auch unterschiedlicher Interessenlagen.Welche Rolle spielt der Standort Reden im Konzept von LIK Nord?Reinhard: Reden-Itzenplitz soll der zentrale Standort, unser Basis-Camp, im Projektgebiet LIK Nord werden. Mitte März werden wir im "Garten Reden" unsere Geschäftsstelle beziehen, in Nachbarschaft des Zentrums für Biodokumentation, des Bergamtes, der Kreistouristik und des Institutes für Landeskunde, die alle wichtige Partner in der Entwicklung und Umsetzung unserer Projektideen sind. Die neuen Wege, die wir bei der Interpretation und im Umgang mit Naturschutz einschlagen, werden nur dann nachhaltig sein, wenn die Menschen sie erleben und verstehen können. Diese Menschen wollen wir auch bei den Besuchern des Gondwana-Prähistoriums und den vielen Attraktionen, die Reden noch ergänzen werden, abholen. Die Wiederbelebung von Reden bietet auch ideale Voraussetzungen, die frühere Verbindung zu Itzenplitz wieder herzustellen und dort die "Landschaft der Erinnerung" in den Gesamtstandort einzubinden.Wie sehr träfe es LIK Nord, wenn es am Standort Reden nicht weiterginge?Reinhard: Zunächst halte ich dieses Szenario für sehr unwahrscheinlich. Unsere Naturschutzprojekte wären davon nicht betroffen. Erschwert würde jedoch die Öffentlichkeitsarbeit, Bildung, Akzeptanzvermittlung, da eine wesentliche Infrastruktur fehlen würde.Jetzt wird ein Gesamtkonzept für den Standort Reden gefordert.Reinhard: Es gibt ein Entwicklungskonzept für Reden, das natürlich nicht abschließend sein kann und in das ständig neue Impulse und Ideen einfließen, auch die von LIK Nord. Beide unterscheiden sich jedoch grundlegend voneinander. LIK Nord ist Illingen und Merchweiler, Friedrichsthal und Quierschied, Neunkirchen und Schiffweiler, nicht nur Reden. Die Basis von LIK Nord ist Naturschutz. "Garten Reden" ist Standortentwicklung, die jedoch, seit es LIK Nord gibt, das Projekt deutlich einbindet. Nicht umsonst ist die Industriekultur Saar Gründungsmitglied im Zweckverband.

HintergrundDie Landschaft der Industriekultur Nord (LIK Nord) war 2009 Gewinnerregion beim Bundeswettbewerb Naturschutzgroßprojekte und ländliche Entwicklung.Bei LIK Nord arbeiten die sechs Kommunen Friedrichsthal, Illingen, Merchweiler, Neunkirchen, Quierschied und Schiffweiler zusammen. Ihr Ziel: Die vom Bergbau geprägte Landschaft erhalten und aufwerten. Etwa zwölf Millionen Euro beträgt das Fördervolumen. 90 Prozent übernehmen Bund und Land, zehn Prozent der Projektträger - ein Zweckverband aus den sechs Kommunen und der Industriekultur Saar (IKS) mit Sitz in Göttelborn. cle

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