Mehr als sechs Jahrzehnte unfallfrei

Altenwald. "Das haben wir noch nie gehabt", zeigte sich Rüdiger Eckel am vorigen Dienstagabend sichtlich gerührt. Bei der Mitgliederehrung der Verkehrswacht Sulzbach-/Fischbachtal übertraf ein Mitglied alle bislang erfolgten Auszeichnungen

Altenwald. "Das haben wir noch nie gehabt", zeigte sich Rüdiger Eckel am vorigen Dienstagabend sichtlich gerührt. Bei der Mitgliederehrung der Verkehrswacht Sulzbach-/Fischbachtal übertraf ein Mitglied alle bislang erfolgten Auszeichnungen. Eckel, Geschäftsführer der Vereinigung, konnte zusammen mit dem ersten Vorsitzenden Josef Seiler im Gasthaus Schäfer einen Kraftfahrer ehren, für den es eigentlich keine Urkunde gibt. Erwin Blug wurde nämlich für 62 Jahre vorbildliches Verhalten, das bedeutet nachweislich - gemäß Auszugs aus dem Verkehrs-Bundeszentralregisters in Flensburg - unfallfreies Fahren geehrt. "Wir haben nur Urkunden bis maximal 50 Jahre", bedauerte Seiler und brachte so seinen Respekt und die Anerkennung der Verkehrswacht zum Ausdruck. Für mehr als 50 Jahre unfallfreies Fahren sieht das Reglement keine Ehrungen und somit keine Urkunden vor."Sie sehen aus wie 50," scherzte Rüdiger Eckel. Blug erhielt - wie die anderen Mitglieder, die innerhalb derselben Kategorie für (mindestens) 50 Jahre geehrt wurden - das goldene Lorbeerblatt. Alle übrigen Ehrungen wurden mit der goldenen Nadel mit Eiche (40 Jahre) und mit der einfachen Nadel (30 Jahre) bedacht. Selbstverständlich gab es auch für jeden Geehrten eine Urkunde, die vom Vorsitzenden der Deutschen Verkehrswacht, Dr. Burghard Ritz, unterzeichnet wurde. "Uns ist wichtig, dass die Ehrungsfeier, neben der Ehrung selbst, etwas Besonderes ist", erklärte Geschäftsführer Eckel. Deshalb findet sie in der rund 50 Mitglieder zählenden Gliederung immer getrennt von einer Mitgliederversammlung und auch nur alle zwei Jahre statt. Der Unterschied zu einer regulären Ehrung für die reine Mitgliedschaft in einem Verein ist folgender: Jedes Mitglied muss einen Fragebogen ausfüllen und darf keine Straftaten oder Delikte begangen haben. Natürlich sollte die Fahrerlaubnis nicht fehlen. Bei der diesjährigen Ehrung war einiges anders als sonst: Es waren auffällig viele Kraftfahrer anwesend, die sich 50 Jahre und mehr vorbildlich verhalten haben. Dabei ist die Deutsche Verkehrswacht, die den Bundesverband darstellt, als Verein nicht so sehr bekannt. Ihre Aufgaben dafür umso mehr. Die älteste Bürgerinitiative, so Rüdiger Eckel, wird vielmehr mit Jugendverkehrsschulen, Aktionen zu Schulbeginn und Radfahrererziehung in Verbindung gebracht. Doch man ist im Sulzbachtal auch auf dem aktuellen Stand, was Verkehrspolitik anbelangt. Vorsitzender Seiler referierte im Vorfeld der Ehrungen über den 50. Deutschen Verkehrsgerichtstag 2012. "Es sind Neuregelungen im Busch", konstatierte der Vorsitzende. So wurden Pläne der Bundesregierung nach europäischer Anpassung der Fahrerlaubnisse zwar vertagt, doch Seiler sieht das weiterhin kritisch. Er befürchtet Nachteile insbesondere für ältere Verkehrsteilnehmer. So werden derzeit Pläne diskutiert, Verkehrsteilnehmern Führerscheine nur noch zu lassen, wenn sie ab einem gewissen Alter regelmäßig an teuren Untersuchungen teilnehmen. jma

In Kürze

Geehrt wurden: Ottomar Fischer (30 Jahre); Christa Fremgen, Richard Buniemicz, Dieter Feltes, Kurt Krauss, Ernst Koch, Hans-Joachim Marian und Wolfgang Vollberg (alle 40 Jahre); Norbert Backes, Erwin Blug, Ernst Dörr, Karl-Heinz Flach, Hans-Josef Groß, Dieter Rippel und Erwin Blug (alle 50 Jahre und mehr). jma

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