Weiberfaasenacht in Saarbrücken Fantasiewesen tanzen bis in den Morgen

Saarbrücken · Mehr als 4200 Kostümierte feierten „Weiberfaasenacht“ in der Saarbrücker Congresshalle.

Fotos von der Weiberfastnacht in der Congresshalle Saarbrücken
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Närrisches Saarland: Weiberfastnacht 2020 in der Congresshalle

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Foto: BeckerBredel

„Ich fühle mich in einen Fantasy-Roman versetzt“, sagte Elvira aus Saarbrücken am Donnerstag bei der „Weiberfaasenacht“ in der Saarbrücker Congresshalle. Viele der mehr als 4200 Narren hatten sich getreu dem Motto „Elfenstaub und Fabelwesen“ verkleidet und feierten die Nacht durch.

Schon früh war die Tanzfläche im Saal Ost voll. Dort zog mit dem „Salsa-Floor“ ein neuer Musikstil in die „Weiberfaasenacht“ ein – und versammelte Tänzer aus der Umgebung und dem benachbarten Frankreich. Unter ihnen auch Joe aus Friedrichs-
thal, der als Obelix verkleidet war: „Endlich ist die Salsa in Saarbrücken ein bisschen präsenter“, sagte er. Wer noch Neuling auf dem Parkett war, konnte in Crashkursen mit Oissim Tunisino von der Tanzschule „Cubaila“ erste Schritte wagen.

 Viele der Teilnehmer trugen aufwendige oder gar selbst entworfene und eigens genähte Kostüme.

Viele der Teilnehmer trugen aufwendige oder gar selbst entworfene und eigens genähte Kostüme.

Foto: BeckerBredel

Stundenlang ohne Pause tanzen „mussten“ dagegen die Gardemädchen Laura und Aline der „M’r sin nit so“, die am Eingang der Halle die Narren schwungvoll begrüßten. Schon vor der „Weiberfaasenacht“ waren sie bei den Übergabe-Verhandlungen im Rathaus und im Saarbasar im Einsatz. Doch nicht nur für Laura waren der Spaß an ihrem Hobby, die gute Stimmung in der Halle und der starke Zusammenhalt das ganze Jahr über den Aufwand wert. „Viel Wasser trinken“, antwortete Aline nach ihrem „Durchhalterezept“ befragt.

Während die „Weiberfaasenacht“ für die Besucher ein Feier-Marathon war, standen die DJs und Live-Bands bis in den frühen Morgen auf der Bühne. Trotz zahlreicher Auftritte konnte sich der Frontmann der Van Backer Band noch gut an ihr jüngstes „Premabüba“-Konzert vor einigen Jahren erinnern: „Der Sänger von Rednex hat mich damals geküsst“, sagte er. Zu den größten Stimmungsmachern der Van Baker Band gehörten am Donnerstag Kölsche Klassiker wie „Viva Colonia“ und Schlager wie „Eviva Espana“.

Gegenüber im Elfenwald schlugen „The Soulfamily“ ganz andere Töne an: „Das Besondere hier ist, dass wir unsere eigene Musik spielen dürfen“, sagte Frontmann Elmar Federkeil. Statt den üblichen Fastnachts-Stimmungs-Machern waren bei ihnen Soul-, Funk- und R’n’B-Klassiker wie „September“ und „Billie Jean“ angesagt. Die Mischung zündete. Auch DJ Higheffect wusst, was die Gäste im Foyer West hören wollten. Der Saarbrücker ist seit den 90er Jahren bei den närrischen Feten in der Congresshalle dabei. Er stellte fest, dass sich das Publikum in den vergangenen Jahren verjüngt hat.

Mit dem „Club Kollektiv“ im Großen Saal und dem Elektro-Floor versuchte die Congress Centrum Saar (CCS) erstmals, wieder eine andere Zielgruppe zur „Weiberfaasenacht“ anzulocken. Aber auch der „Klassiker“, die „SR 1 Disco“ im Saal West, zog viele Feen und Peter Pans an. Denn am fetten Donnerstag treffen sich in der Congresshalle traditionell größere Gruppen von Freunden und Kollegen. So auch Stefanie, Sabine, Julia und Susanne, die gemeinsam in einem Kaufhaus arbeiten: „Unsere Kostüme haben wir selbst genäht“, sagte Julia. Unter ihren Elfen-Outfits blinkten Lichterketten.

CCS-Geschäftsführer Ralf Kirch zog am Abend Bilanz: „Wir sind super zufrieden“. Mit mehr als 4200 Besuchern seien wieder etwas mehr Narren als im Vorjahr zur „Weiberfaasenacht“ gekommen. Der „Premabüba“ an diesem Samstag sei ausverkauft, auch an der Abendkasse.

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