Mehr als 30 Meter Mauerwerk wurden saniert

Namborn · Hand in Hand: Studenten der Universität Bamberg, Mitglieder der Burgenvereinigung und Mitarbeiter des Namborner Bauhofs haben gemeinsam an der Liebenburg gearbeitet. Auch Ausgrabungen wurden vorgenommen.

 Teamwork war bei den Arbeiten an den Ruinen der Liebenburg gefragt. Foto: Caroline Müller/Gemeinde

Teamwork war bei den Arbeiten an den Ruinen der Liebenburg gefragt. Foto: Caroline Müller/Gemeinde

Foto: Caroline Müller/Gemeinde

Lisa Bleck, Dominik Brinkmann (beide 25), Gesa Fellner und Georg Sedelmeyer (beide 24) haben für eine Woche den Hörsaal der Universität Bamberg - Institut für Archäologie, Denkmalkunde und Kunstgeschichte - mit Mörtel, Kelle, Fäustel und Fugeisen getauscht. Sie gehörten zu den knapp über ein Dutzend Studenten, die mit ihrem Dozenten Joachim Zeune umfangreiche Sanierungsarbeiten auf der Liebenburg in Eisweiler durchführten. Mit dabei waren Teilnehmer für Burgenforschung der deutschen Burgenvereinigung und Mitarbeiter des Namborner Baubetriebshofes. Für das Wahrzeichen der Gemeinde Namborn war 2006 ein Konzept erstellt und 2008 mit entsprechenden Arbeiten begonnen worden.

Es war jetzt bereits der sechste Arbeitseinsatz von Joachim Zeune und seinen Mitarbeitern. "Das Ergebnis der knapp zwei Dutzend Teilnehmer kann sich sehen lassen", lobt Namborns Bürgermeister Theo Staub.

Es wurden Teile des maroden Mauerwerks entfernt, Mörtel selbst hergestellt, gemauert und verfugt. "Wir haben über 30 Meter laufendes Mauerwerk wieder auf Vordermann gebracht, mit unbehauenen Steinen unregelmäßig und in verschiedenen Höhen die Mauern überkront", erklärte Zeune.

Durch diese Arbeitsweise soll das Wasser abfließen, ein Einziehen in die Mauer verhindert werden und sich die Burganlage optisch besser als eine Ruinenlandschaft darstellen. Auch seien an verschiedenen Stellen Ausgrabungen vorgenommen worden, um den unteren Bestandteil von Mauerwerken zu dokumentieren.

Zum ersten Mal haben hier Studenten der Universität Bamberg, Mitglieder der deutschen Burgenvereinigung und der Gemeindebauhof zusammengearbeitet. "Für uns ist diese Teilnahme freiwillig und wir opfern gerne unsere Freizeit, um neue Erfahrungen zu sammeln", sagte Anette Honsel von der Burgenvereinigung und fand die volle Zustimmung ihrer Gruppe. Auch wurde den Seminaristen Einblick in die wechselhafte Geschichte und Archäologie der Namborner Liebenburg mit erstmaliger Erwähnung um das Jahr 1200 gewährt. Die Studenten der Uni Bamberg waren während des Seminars im Gemeindehaus der evangelischen Kirche in Hofeld-Mauschbach untergebracht.

"Ich bin überglücklich, dass wir mit Dr. Joachim Zeune für unser denkmalgeschütztes Kleinod, die Liebenburg, einen solch fachkundigen Burgenforscher gewinnen konnten", sagte Rüdiger Andres aus Hirstein, einer der Denkmalbeauftragten des Saarlandes und Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Namborn.

Andres hielt vor den Seminaristen ein Referat über "Denkmalschutz und Naturschutz" und stellte fest, dass beides verträglich ist. Der Schlossberg gilt als ältestes saarländisches Naturschutzgebiet und die Liebenburg steht unter Denkmalschutz.

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