Mehr als 2000 Zuschauer bei Via Crucis

Saarlouis. Das Passionspiel Via Crucis öffentlich zu zelebrieren, hat in streng katholischen Regionen Südeuropas wie Sizilien Tradition. Ein Stück dieser Tradition holten italienische Mitbürger vor 25 Jahren nach Saarlouis, als dort erstmals an Karfreitag die Leidensgeschichte Jesus' aufgeführt wurde. Seither bringt die Inszenierung jedes Jahr viele Hundert Menschen in die Kreisstadt

Saarlouis. Das Passionspiel Via Crucis öffentlich zu zelebrieren, hat in streng katholischen Regionen Südeuropas wie Sizilien Tradition. Ein Stück dieser Tradition holten italienische Mitbürger vor 25 Jahren nach Saarlouis, als dort erstmals an Karfreitag die Leidensgeschichte Jesus' aufgeführt wurde. Seither bringt die Inszenierung jedes Jahr viele Hundert Menschen in die Kreisstadt. Auch in diesem Jahr fand das Schauspiel bei mehr als 2000 Zuschauern großes Interesse.Seit 2000 führt die "Gruppo Via Crucis" die Leidensgeschichte Jesus' in deutscher Sprache auf, zuvor waren es italienische Hauptdarsteller, die in ihrer Landessprache die biblischen Szenen wiedergaben. Mit der Übersetzung in die deutsche Sprache wechselte auch der Ort der Aufführung: Vom Theater am Ring ging es in die Innenstadt. Und so begann auch am diesjährigen Karfreitag die Inszenierung traditionell auf dem Großen Markt. Szenen vom letzten Abendmahl über Judas' Verrat bis hin zur Verurteilung spielten dort. Danach führte der Kreuzweg durch die Französische Straße zum Kleinen Markt. Für Andreas Meder, der Jesus bereits zum dritten Mal verkörperte, ist es immer wieder eine Herausforderung, diese Rolle zu spielen. Vor allem den Gang zur Kreuzigung, mit dem schweren Kreuz auf seinen Schultern, wusste er in beeindruckender Weise darzustellen. "Vater, warum hast du mich verlassen?", hallte Meders Stimme am späten Nachmittag über den Kleinen Markt, als die Via Crucis mit der Kreuzigungsszene zu Ende ging. Für Giuseppe Di Rosa, der seit der ersten Aufführung Regie führte, endete mit dieser Vorstellung eine Ära. Zumindest, wenn es nach ihm geht. Di Rosa möchte nach 25 Jahren das Zepter weiterreichen. Die Gruppe Via Crucis wiederum will die Karfreitags-Tradition auch in den nächsten Jahren weiterführen. Ein Nachfolger für Di Rosa steht aber noch nicht bereit. hth

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