Weltall-Menü steht fest Mit Heinsdorfs „Hoorische“ zu den Sternen

Saarbrücken/Perl · 7500 Menschen haben abgestimmt: Matthias Maurers Weltraum-Menü für seine Mission Ende 2021 kommt vom Perler Koch Christian Heinsdorf.

  Rehragout, „Hoorische“ und eine saarländische Kartoffel-Riesling-Cremesuppe. Dieses Menü, kreiert von Wettbewerbs-Gewinner Christian Heinsberg, soll mit Astronaut Matthias Maurer (r) Ende 2021 ins All fliegen.

Rehragout, „Hoorische“ und eine saarländische Kartoffel-Riesling-Cremesuppe. Dieses Menü, kreiert von Wettbewerbs-Gewinner Christian Heinsberg, soll mit Astronaut Matthias Maurer (r) Ende 2021 ins All fliegen.

Foto: dpa/-

Wenn der saarländische ESA-Astronaut Matthias Maurer ins All fliegt, sorgt Christian Heinsdorf von der „Taverne Borg“ in Perl-Borg quasi für „himmlische kulinarische Genüsse“. Denn der Koch hat am Samstagabend den gemeinsamen Wettbewerb der Tourismus Zentrale Saarland (TZS) und des Saarländischen Rundfunks (SR) gewonnen, bei dem ein Weltraum-Menü für den in St. Wendel geborenen Forscher gesucht wurde. Und so wird Heinsdorfs saarländische Kartoffel-Riesling-Cremesuppe sowie sein Ragout vom Schwemlinger Reh an Speck-Rahmwirsing mit den Astronauten abheben.

Der Gastronom, der seine Ausbildung im Gourmet-Restaurant Schloss Berg absolviert hat und auch im „Dehoga Saarland“ aktiv ist, setzte sich damit in der Sondersendung „Mit Herz am Herd ins All“ gegen seine beiden Mitbewerber, Daniel Schöfisch und Nico Klink vom Restaurant „Lumi“ in der „Seezeitlodge“ in Nohfelden sowie Markus Keller vom Landhaus „Wern´s Mühle“ in Ottweiler-Fürth durch. Nach Angaben der TZS haben rund 7500 auf der Internetseite der Organisation über ihren Favoriten abgestimmt. SR-Moderatorin Verena Sierra führte charmant durch die halbstündige Sendung. Zu ihren Gästen gehörten TZS-Geschäftsführerin Birgit Grauvogel und ESA-Generaldirektor Jan Wörner.

„Ich bin total begeistert“, freute sich Matthias Maurer, der von seinem Weltraum-Training zugeschaltet war, über das Gewinner-Menü. Die Gerichte seien auf ihrer langen Mission quasi das einzige, was Heimatgefühle aufkommen lasse. Die ausgewählten Gaumenfreuden möchte er sich für eine besondere Gelegenheit aufheben: „Ich werde auch meine Kollegen einladen“, so Maurer weiter. „Geheirade“ kenne er übrigens noch von seiner Oma, spielte er auf eines der beiden Gerichte von SR-Fernsehkoch Cliff Hämmerle an. Neben dieser Spezialität wurden von ihm auch „Rostige Ritter“ dazu ausgewählt, den Weg ins All anzutreten.

Unter seinen Mitbewerbern seien hervorragende, renommierte Kollegen gewesen: „Wir wussten, dass die Messlatte hoch hängt“, blickt Christian Heinsdorf nach der Sendung zurück. Das erklärte Ziel seines Teams sei zunächst gewesen, es in die Top drei zu schaffen. „Wir hatten großes Interesse daran, in die Kochshow zu kommen“, so der Gastronom weiter. Denn ursprünglich sollten die Finalisten ihr Menü live im Studio zubereiten und es der Jury vorstellen – und er erhoffte sich davon ein bisschen Aufmerksamkeit. Doch dann machte Corona den SR-Machern einen Strich durch die Rechnung und nur Heinsdorf war in der Sendung zu Gast.

Sein Menü lasse sich gut umsetzen, habe er von den Experten anschließend erfahren. Nur auf den Wirsing muss Maurer verzichten, da sich grünes Gemüse nicht fürs All eigne. In einem aufwändigen Prozess wird aus seinem Essen nun ein zwei Jahre haltbares Dosengericht. Über den aktuellen Stand soll er immer wieder informiert werden. Zudem hofft er, vielleicht auch mal das fertige Weltraum-Menü probieren zu können. Und Maurer will ihm ein Video davon schicken, wie er mit seinen Kollegen Heinsdorfs Gericht verzehrt.

Von einem weiteren „Preis“, den er für seinen Gewinn erhält, hat der Koch erst in der TV-Sendung erfahren: Ein original Löffel, der auf der Raumstation benutzt wurde: „Der bekommt einen Ehrenplatz“, freut er sich. Zudem sei er sehr überrascht gewesen, welche Kreise die Aktion gezogen hat. So verriet TZS-Geschäftsführerin Birgit Grauvogel in der Sendung, dass sich der Wettbewerb auch als „Super-Zugpferd für den Tourismus im Saarland“ erwiesen habe und nicht nur auf bundesweites Medieninteresse gestoßen sei, sondern es sogar in die New Yorker Presse geschafft habe.

ARCHIV - 25.09.2018, Nordrhein-Westfalen, Köln: Matthias Maurer, ESA-Astronaut, steht in einem Modell des Columbus-Moduls der Internationalen Raumstation ISS. (Zu dpa «Astronaut Maurer: Flug zu Chinas Raumstation wäre «große Ehre»») Foto: Federico Gambarini/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

ARCHIV - 25.09.2018, Nordrhein-Westfalen, Köln: Matthias Maurer, ESA-Astronaut, steht in einem Modell des Columbus-Moduls der Internationalen Raumstation ISS. (Zu dpa «Astronaut Maurer: Flug zu Chinas Raumstation wäre «große Ehre»») Foto: Federico Gambarini/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Federico Gambarini

Das Gewinner-Gericht können übrigens nicht nur Maurer und seine Kollegen im All probieren, sondern auch die Gäste der „Taverne Borg“ in Perl-Borg. Mit seinem Team bietet er es fertig zubereitet und vakuumiert zum Abholen als Weihnachts-Menü an. So können sich die Saarländer seine Kochkunst sogar schon lange vor den Astronauten schmecken lassen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort