Matthew mag lieber die leisen Töne

Saarlouis. Ruhig und gelassen sitzt er auf seiner großen, braunen Couch und erzählt von Basketball. Vor ihm liegen Dutzende von Zeitschriften. Basketball-Zeitschriften natürlich. Früher als Kind war das Ballspiel für Matthew Eric Reid mal ein Hobby. Heute ist es sein Beruf. Beim Regionalligisten TV Saarlouis gehört der Spielmacher seit Oktober 2008 zu den Schlüsselfiguren

Saarlouis. Ruhig und gelassen sitzt er auf seiner großen, braunen Couch und erzählt von Basketball. Vor ihm liegen Dutzende von Zeitschriften. Basketball-Zeitschriften natürlich. Früher als Kind war das Ballspiel für Matthew Eric Reid mal ein Hobby. Heute ist es sein Beruf. Beim Regionalligisten TV Saarlouis gehört der Spielmacher seit Oktober 2008 zu den Schlüsselfiguren. "Mit 14 Jahren habe ich ernsthaft mit dem Basketball begonnen", erinnert er sich. Baseball und American Football hat er auch schon ausprobiert. Doch im College wusste er: "Ich will Profispieler in Europa werden."Freundin im Verein gefundenDass er während der vergangenen Saison in Saarlouis landete, war der Verdienst von Chris Cummings. "Er hat mich gefragt, ob ich kommen möchte. Chris ist ein klasse Trainer, ich lerne immer wieder etwas Neues", erzählt der 26-Jährige. Und auch auf seine Mannschaftskameraden hält er große Stücke: "Bei uns fühlt sich niemand als besserer Spieler. Wir spielen alle zusammen, als Team. Und als Freunde." Reid (25,5 Punkte im Schnitt) dominiert zusammen mit seinem Mannschaftskameraden Ricky Easterling (33,4 Punkte im Schnitt) die Spielerstatistik der 1. Regionalliga. Sein großer Traum: "Mit Saarlouis in die zweite Bundesliga aufsteigen." Aber eigentlich hält er nicht so viel von Zukunftsplänen. Er lebt lieber im Hier und Jetzt. "Ich bin glücklich, wie alles momentan ist." Seinen Job als Basketballspieler nimmt der ehrgeizige Amerikaner sehr ernst. "Ich trainiere hart und gebe immer 100 Prozent. Wenn ich etwas angefangen habe, dann bringe ich es auch zu Ende." Er weiß, was er will: den Aufstieg. Für dieses Ziel geht er neben dem Mannschaftstraining fast jeden Tag zusätzlich ins Fitness-Studio. In Amerika hat er ein BWL-Studium abgeschlossen. Nebenbei verkauft "Math" zusammen mit seinem Bruder, der dort lebt, übers Internet amerikanische Energydrinks in Deutschland. Seine Familie lebt komplett in Amerika. Mit seinen beiden älteren Brüdern spielt Matthew gerne über das Internet an der X-Box Videospiele. Natürlich am liebsten Basketball. Oder er erzählt von seinem neuen Hobby: dem Kochen. "Math" übt sich in dieser Kunst noch nicht lange, aber es macht ihm Spaß. Nudeln und Eier klappen schon ganz gut. Aber auch an Rezepten aus Kochbüchern hat er sich schon probiert. Wenn Lust und Zeit zum Kochen fehlen, besucht er auch gerne Restaurants. Am liebsten mit seiner Freundin, Stina Barnert. Stina ist wie er Profibasketballerin bei den Saarlouiser Royals. "Dabei haben wir uns auch kennen gelernt. Sie ist ein tolles Mädchen", schwärmt Reid. Privat mag es der zurückhaltende Amerikaner lieber ruhig. "Vorher habe ich mitten in der Stadt gewohnt. Das war mir zu laut. Wenn ich am Wochenende ein Spiel habe, brauche ich Ruhe, um mich darauf vorzubereiten." Nun wohnt er ein wenig außerhalb. Nur eine Tür weiter hat sein Mannschaftskollege Michal Twarog seine Wohnung. "Michal ist ein guter Nachbar. Er ist immer leise", sagt Matthew und grinst. Am Sonntag müssen die beiden wieder alles geben. Dann heißt der Gegner SG Heidelberg/Kirchheim. "Ich sage nie, wir werden gewinnen. Ich sage nur, wir wollen gewinnen", sagt Reid. Er ist ein fairer Sportsmann und niemand, der den Mund zu voll nimmt. Momentan stehen die Royals punktgleich mit Konstanz auf dem dritten Tabellenplatz in der 1. Basketball-Regionalliga. Heidelberg ist auf Rang sechs. Es wird ein sehr schweres Spiel - in der Hinrunde konnte Saarlouis nur knapp mit 80:78 gewinnen. Spielbeginn ist im Anschluss ans Damenspiel um 17.30 Uhr in der Stadtgartenhalle Saarlouis. "Vorher habe ich mitten in der Stadt gewohnt. Das war mir zu laut. Wenn ich am Wochenende ein Spiel habe, brauche ich Ruhe, um mich darauf vorzubereiten."Matthew Reid

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