Mathe, das Horror-Fach

Saarbrücken. Bei den diesjährigen schriftlichen Abschlussprüfungen an Erweiterten Realschulen (ERS) in Mathematik haben 28 Prozent der Schüler im Saarland die Note 5 oder 6 erhalten. Weitere 27,9 Prozent bekamen die Note 4. Das teilte Saar-Kultusministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) jetzt auf SZ-Anfrage mit

 Davor graust es alljährlich am Schuljahresende den Schülern: die Abschlussprüfung. Mit Mathe haben auch im Saarland besonders viele so ihre Probleme. Foto: dpa

Davor graust es alljährlich am Schuljahresende den Schülern: die Abschlussprüfung. Mit Mathe haben auch im Saarland besonders viele so ihre Probleme. Foto: dpa

Saarbrücken. Bei den diesjährigen schriftlichen Abschlussprüfungen an Erweiterten Realschulen (ERS) in Mathematik haben 28 Prozent der Schüler im Saarland die Note 5 oder 6 erhalten. Weitere 27,9 Prozent bekamen die Note 4. Das teilte Saar-Kultusministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) jetzt auf SZ-Anfrage mit.

Die Landeselternvertretung (LEV) der ERS appellierte daher an die Ministerin, den Notenschnitt für diese Prüfung nachträglich anzuheben. LEV-Chef Ralf Kutkowski sagte der SZ: "Die Wissensvermittlung in der Schule hat nicht mit dem Stand gehalten, was in der Prüfung abgefragt worden ist." Nur so sei zu erklären, dass 56 Prozent der Schüler mit den Noten 4, 5 und 6 abgeschnitten haben. Daraus müsse das Ministerium jetzt Konsequenzen ziehen.

Dagegen sagte Kramp-Karrenbauer der SZ, man könne den Notenschnitt nur dann anheben, wenn es einen "objektiven Hinweis" darauf gebe, dass die Aufgaben "zu schwer, fehlerhaft oder unverständlich gestellt" waren. "Das scheint aber nicht der Fall zu sein", so die Ministerin. Andererseits gebe es Hinweise darauf, dass die Noten "von Schule zu Schule und von Klasse zu Klasse sehr unterschiedlich" seien. Auch lägen die jetzigen Noten "in der Kontinuität der Vorjahre", betonte die Ministerin.

Daraus ziehe sie den Schluss, dass das Problem "in der Struktur des Fachs Mathe und des Unterrichts" in diesem Fach begründet liege. Sie wolle daher heute Abend bei einem Treffen mit der LEV ERS im Kultusministerium besprechen, inwieweit die individuelle Förderung der Schüler in diesem Fach verbessert werden kann, um diese besser als bisher auf die schriftliche Prüfung vorzubereiten.

Die Ministerin verwies zudem darauf, dass es ab dem kommenden Schuljahr an den ERS - wie bisher schon an den Gesamtschulen - A-Kurse (Abiturvorbereitungskurse) geben werde. Wer diese besucht, müsse sich dann - wie jetzt schon an den Gesamtschulen - im Regelfall keiner schriftlichen Prüfung mehr unterziehen. Diese Tatsache erkläre auch mit Blick auf die Gesamtschulen, dass die Noten dort bei den Mathe-Prüfungen für den mittleren Bildungsabschluss noch schlechter als an den ERS waren. Laut Kramp-Karrenbauer erhielten an den Gesamtschulen sogar 46,7 Prozent der Prüflinge die Noten 5 oder 6. Weitere 35,1 Prozent wurden mit einer 4 bewertet, so dass insgesamt 81,8 Prozent mit einer 4, einer 5 oder einer 6 abschnitten.

Kutkowski hob hingegen hervor, dass die von der Ministerin angestrebte bessere individuelle Förderung der Schüler in Mathe den diesjährigen Prüfungsabsolventen nicht mehr zugute komme. Daher bestehe er auf einer Notenanhebung.

 

 

 

 

 

 

 

 

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