Match der vergebenen Matchbälle

Schwalbach. Das war ein echter Volleyball-Krimi! Nach zwei Stunden und 20 Minuten hatte die VSG Saarlouis den TV Lebach in fünf Sätzen mit 17:15 im Tie-Break niedergerungen. Vier Matchbälle musste die VSG im vierten Satz abwehren, ehe der Sieg unter Dach und Fach war

 Melanie Stolz hämmert einen Ball am Lebacher Block vorbei. Die Lebacherin Kristine Hunecker kommt nicht mehr an den Ball. Im Hintergrund beobachtet Melanie Hero das Geschehen. Foto: Jenal

Melanie Stolz hämmert einen Ball am Lebacher Block vorbei. Die Lebacherin Kristine Hunecker kommt nicht mehr an den Ball. Im Hintergrund beobachtet Melanie Hero das Geschehen. Foto: Jenal

Schwalbach. Das war ein echter Volleyball-Krimi! Nach zwei Stunden und 20 Minuten hatte die VSG Saarlouis den TV Lebach in fünf Sätzen mit 17:15 im Tie-Break niedergerungen. Vier Matchbälle musste die VSG im vierten Satz abwehren, ehe der Sieg unter Dach und Fach war. "Für die Zuschauer war das sicher eine ganz packende Partie, für uns Spielerinnen war es aber sehr nervenaufreibend", sagte Stefanie Höwer von der VSG Saarlouis. Sie war die beste Angriffsspielerin der Gastgeberinnen und sicherte Saarlouis in den letzten Minuten mit platzierten Schmetterbällen den Sieg. "Stefanie haben wir nie in den Griff bekommen", so die Trainerin des TV Lebach, Marion Schwinn. Für Lebach hatte die Partie hervorragend begonnen: 9:4 führten die Theelstädterinnen im ersten Satz. Dann drehte Saarlouis aber auf und gewann Satz eins am Ende deutlich mit 25:20. Auch im zweiten Satz blieb die VSG zunächst am Drücker und erarbeitete sich einen 9:3-Vorsprung. Sollte es wieder einen klaren 3:0-Erfolg für Saarlouis geben wie bei den letzten beiden Aufeinandertreffen der Lokalrivalen? Nein, denn Lebach kam zurück und dank einer guten Aufschlagserie der Ex-Saarlouiserin Jana Ligensa zum 9:9-Ausgleich. Dann blieb es einige Zeit eng, bis Saarlouis wieder auf 23:17 davonzog. Beim 23:18 hatte wieder Jana Ligensa Aufschlag - und wieder gelang den Gästen eine Aufholjagd. Am Ende gewann der TVL den zweiten Satz sogar mit 25:23. Der Satzgewinn gab der Mannschaft von Marion Schwinn Auftrieb. Lebach dominierte den dritten Satz klar und behielt mit 25:17 die Oberhand. Nun war die Stimmung unter den Lebacher Fans auf der Tribüne, die mit Holzratschen und Fangesängen für Heimspiel-Atmosphäre sorgten, natürlich prächtig. Und fast hätten sie über einen Sieg beim amtierenden Meister jubeln können: 24:23 steht es im vierten Satz für Lebach, als VSG-Akteurin Stefanie Becker eine Angabe verschlägt. Zwei Matchbälle für Lebach also. Doch den ersten wehrt Stefanie Höwer mit einem harten Schmetterball ab, den zweiten Stefanie Becker mit einem Block. Kurz später kann der TVL noch zwei weitere Matchbälle nicht nutzen - und so gewinnt Saarlouis diesen Satz doch noch mit 28:26. "In diesem Satz hatten wir es in der Hand, zu gewinnen. Im Tie-Break ist es immer so, dass man gewinnen, aber auch verlieren kann", so TVL-Trainerin Marion Schwinn. Lebach verlor ihn - wenn auch äußerst unglücklich mit 15:17. Drei Matchbälle konnten die Lebacher Mädels noch abwehren, der vierte aber saß. Ein Netzroller von Stefanie Höwer landete unerreichbar zum entscheidenden Punkt im Lebacher Feld. "Normalerweise rede ich nicht gerne von Glück und Pech. Aber dieser Erfolg meiner Mannschaft war glücklich. Lebach hätte den Sieg genauso verdient gehabt wie wir", zog VSG-Trainer Gilbert Pohl Bilanz. Zufrieden war er mit seiner Mannschaft trotz des Erfolges nicht: Pohl: "Spielerisch lag bei uns einiges im Argen." Durch den Saarlouiser Erfolg liegt die VSG jetzt punktgleich mit den Lebacherinnen mit 4:4-Punkten im Mittelfeld der Tabelle. Bereits am kommenden Sonntag treffen Saarlouis und Lebach wieder aufeinander. Dann im Saarlandpokalfinale um 15 Uhr in der Fischbachhalle in Fischbach. Da hat Lebach die Chance, sich für die unglückliche Niederlage zu revanchieren. Am Abend zuvor stehen für die beiden Teams noch Ligaspiele an. Lebach erwartet um 19 Uhr Eintracht Frankfurt und Saarlouis spielt um 20 Uhr beim TV Düppenweiler. "Lebach hätte den Sieg genauso verdient gehabt wie wir."VSG-Trainer Gilbert Pohl

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort