Marpinger Schüler lernen für das Leben

Marpingen. Skeptische Blicke, offene Fragen, zuweilen auch Vorbehalte. Petra Brenner-Wolff, stellvertretende Schulleiterin der Gesamtschule Marpingen, hatte einiges an Aufklärungsarbeit zu leisten, als sie vor einigen Monaten das neue Projekt "Verpflichtendes Sozialpraktikum für Schüler der Stufe elf" vorstellte

 Schüler der elften Klasse bei der Präsentation des Sozialpraktikums am Tag der Viertklässler. Foto: Schule

Schüler der elften Klasse bei der Präsentation des Sozialpraktikums am Tag der Viertklässler. Foto: Schule

Marpingen. Skeptische Blicke, offene Fragen, zuweilen auch Vorbehalte. Petra Brenner-Wolff, stellvertretende Schulleiterin der Gesamtschule Marpingen, hatte einiges an Aufklärungsarbeit zu leisten, als sie vor einigen Monaten das neue Projekt "Verpflichtendes Sozialpraktikum für Schüler der Stufe elf" vorstellte. Jetzt, nach der Umsetzung des zweiwöchigen Praktikums, ist die Skepsis bei den jugendlichen Teilnehmern einer allgemeinen Zustimmung gewichen.Rund 60 junge Frauen und Männer der Klassenstufe elf der Gesamtschule Marpingen waren von Mitte September bis Anfang Oktober zwei Wochen in Altenpflegeheimen, Behindertentagesstätten, Krankenhäusern und Hospizen tätig. Sie bekamen dadurch einen Einblick in das Leben mit allen seinen Problemen, seiner Trauer, aber auch seinen großen und kleinen Freuden.

Lars Schneider aus der 11a zweifelte anfangs am Sinn des Praktikums. "Doch nach den zwei Wochen kann ich nur sagen: Eine runde Sache." Seine Mitschülerin Anika Backes hat im Altenpflegeheim eine besondere Erfahrung gemacht: "Viele alte Menschen waren so dankbar, dass wir da waren." Gleicher Meinung zeigen sich auch Mirijam Wahl und Marvin Rüll, fügen aber noch hinzu, dass die zwei Wochen zu einer ganz neuen Sicht auf ihre Mitmenschen, aber auch auf ihr eigenes Leben geführt haben: "Man weiß jetzt, dass ein gesundes, sicheres, unabhängiges Leben keine Selbstverständlichkeit ist."

"Wir möchten mit dem Sozialpraktikum den Schülern vermitteln, dass sie in eine Gemeinschaft von Alten und Jungen, von Gesunden und Kranken, von Behinderten und Nichtbehinderten eingebunden sind und somit auch Verantwortung übernehmen können und auch müssen", erklärt Petra Brenner-Wolff. Beeindruckt zeigten sich auch die Betreuer. Für die meisten von ihnen stellten die Kurzzeitpraktikanten auch eine Bereicherung des Alttags dar, brachten sie doch jugendliche Lebensfreude und Wissbegierde mit.

Das Projekt Sozialpraktikum soll aufgrund der von allen Seiten positiven Resonanz nun fest im Schulprofil verankert werden und steht in Marpingen somit künftig auf dem Stundenplan aller Schüler der elften Klasse. red

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