Marpingens bitterer Gang in die Landesliga

Marpingen. Abpfiff für den FC Marpingen in der Fußball-Verbandsliga: Am letzten Spieltag wurde der Abstieg besiegelt. Der FSV Hemmersdorf, direkter Konkurrent um den Klassenverbleib, gewann sein Spiel in Friedrichsthal mit 3:2 (0:1) und entschied damit das Fernduell mit Marpingen für sich

 Ein Bild mit Symbolcharakter. Marpingens Spieler lassen nach dem Abstieg aus der Verbandsliga die Köpfe hängen, diskutieren oder liegen einfach enttäuscht auf dem Boden. Foto: Erich Brücker

Ein Bild mit Symbolcharakter. Marpingens Spieler lassen nach dem Abstieg aus der Verbandsliga die Köpfe hängen, diskutieren oder liegen einfach enttäuscht auf dem Boden. Foto: Erich Brücker

Marpingen. Abpfiff für den FC Marpingen in der Fußball-Verbandsliga: Am letzten Spieltag wurde der Abstieg besiegelt. Der FSV Hemmersdorf, direkter Konkurrent um den Klassenverbleib, gewann sein Spiel in Friedrichsthal mit 3:2 (0:1) und entschied damit das Fernduell mit Marpingen für sich. Die Truppe von Thomas Alt kam bei der Spielgemeinschaft Perl/Besch nicht über ein 2:2-Unentschieden hinaus und muss daher den bitteren Gang in die Landesliga antreten. Das Spiel in Besch am gestrigen Sonntag hatte ausgeglichen begonnen. Marpingen schien die deftige 0:8-Niederlage von der Vorwoche gegen den FC Wiesbach gut verkraftet zu haben und ging engagiert zu Werke. Die Elf von Jean-Paul Wundrack betonte hingegen mehr die spielerische Komponente einer Fußball-Partie. In ansehnlichen Stafetten brachte die SG Perl/Besch den Ball immer wieder gefährlich vor das Gästetor. Doch der Marpinger Abwehrverband, in dem A-Jugendspieler Sebastian Theobald den Part des Liberos übernommen hatte, hielt dem SG-Sturm stand. In der Vorwärtsbewegung waren Konter das Mittel der Hellenen. Einen solchen hätte Christoph&; Bokumabi in der 35. Minute nach schöner Vorarbeit von Andr&; Kunrath verwerten müssen, doch der rechte Flügelläufer hatte sich das Leder zu weit vorgelegt und scheiterte am herauseilenden Torwart. Dafür schlug es dann wenige Minuten später auf der Gegenseite ein: Ein langer Ball kam auf SG-Stürmer Christoph Carl, der nur den Fuß hinhielt und das Leder in einer Bogenlampe über den Kopf von Hellas-Torhüter Heiko Schneider hinweg ins Tor lupfte (40. Minute). Das 1:0 für Perl/Besch war gleichzeitig der Pausenstand. Während die Marpinger Spieler mit hängenden Köpfen zum Pausentee geschlichen waren, kamen sie 15 Minuten später frisch motiviert auf den Platz zurück. Der Grund: "Spion" Bernd Warschburger hatte sich aus Friedrichsthal gemeldet. Dort stand es zur Halbzeit 1:0 für die Heimelf. Damit war Marpingen also drin in der Verbandsliga. Und erst recht, als Mike Becker, der in der 56. Minute für Spielertrainer Thomas Alt eingewechselt wurde, mit seinem ersten Ballkontakt ausglich (58.). Zehn Minuten später dann sogar das 2:1 für Hellas! Kunrath hatte im Stil eines klassischen Konterstürmers aus kurzer Distanz zugeschlagen. Damit war der Klassenverbleib geschafft - bei diesem Ergebnis spielte es auch keine Rolle, wie es in Friedrichsthal stand. So vergingen die Minuten, Marpingen kämpfte um jeden Ball, Perl/Besch versuchte weiterhin spielerisch zum Erfolg zu kommen. Und schaffte dies in der 89. Minute: Als eigentlich schon niemand mehr damit rechnete, erzielte Carl mit seinem zweiten Treffer den 2:2-Endstand. Damit schoss er Marpingen zurück in die Landesliga. Denn während die Marpinger niedergeschlagen auf dem Rasen lagen oder schimpfend den Platz verlassen, kam die Nachricht von Spion Warschburger: Hemmersdorf hatte das Spiel in Friedrichsthal gedreht und mit 3:2 gewonnen. Tränen flossen. "Das ist extrem bitter für uns. Die Mannschaft hat heute wirklich eine starke kämpferische Leistung gezeigt. Aber wir sind auch nicht heute abgestiegen. Der Abstieg ist das Resultat der ganzen Saison", rang Dietmar Recktenwald, Vorsitzender des FC Hellas Marpingen, sichtlich bewegt mit seinen Gefühlen. Wie Recktenwald sah das auch Abwehrspieler Timo Ocwirk: "Wir sind nicht heute abgestiegen, sondern weil wir in den Spielen gegen unsere direkte Konkurrenz verloren haben. Hätten wir da gepunktet, hätten wir uns das heute sparen können." Jetzt gelte es, im kommenden Jahr den direkten Wiederaufstieg anzupeilen.

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