Das erste Haus ist schon weg, das zweite wird in der übernächsten Woche abgerissen. Die Rede ist von den Hausnummern 20 und 22 in der Oberkircher Hauptstraße. Beide Häuser, so berichtet Freisens Bürgermeister Karl-Josef Scheer (SPD), standen schon seit vielen Jahren leer. Die Gemeinde kaufte sie. Jetzt sollen sie in die Pläne zum Projekt "Shared Space" (wir berichteten) integriert werden. Scheer will den gemeinsamen Plänen mit dem Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) nicht vorgreifen, geht aber davon aus, dass es dort nicht nur eine gestaltete Freifläche zum Verweilen geben wird, sondern zusätzlichen Parkraum. Es handelt sich dabei um eine Fläche von rund 700 Quadratmetern.

Shared Space, zu deutsch etwa "gemeinsam genutzter Raum", beinhaltet die Idee, alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt zu behandeln. Auf Verkehrszeichen, Ampeln und Fahrbahnmarkierungen soll verzichtet werden. Die Vorfahrtsregel bleibe allerdings gültig.

Der Niederländer Hans Mondermann entwickelte dieses Modell in den 90er-Jahren, heute werde es weltweit eingesetzt. Das Projekt in der Oberkircher Hauptstraße ist laut Scheer ein "Vorzeigeprojekt", das zu 100 Prozent bezuschusst werde. "Das ist eine einmalige Gelegenheit", fügt er hinzu. Schließlich sei das eine Aufwertung des Ortskerns zum Nulltarif. Die Hauptstraße soll vom Kreisel bis zur alten Schule eine Art "riesige Fußgängerzone" werden.