Marlene Thiesen: Zeichnungen zu Johannes Kühn und mehr

Saarbrücken · Es ist ganz offensichtlich, dass die in der Union Stiftung ausgestellten Werke von Marlene Thiesen unterschiedlichen Serien entstammen. Nur so erklärt sich deren große Vielfalt in Farbe und Form.

Neben farbkräftigen großformatigen Gemälden im Treppenhaus werden sparsam kolorierte, mit zarten oder prägnanten Linien aufs Papier gebrachte Tuschezeichnungen gezeigt, sowie mystisch anmutende dunkle Blätter. Und dann sind da noch eine abstrahierte Blüte zu sehen und ein Akt - spontan erfasst und flott konturiert, um dann mit seiner gelben, gestisch vehementen Strichfolge fast im ebensolchen Bildgrund zu versinken. Doch es ist die Spontaneität und die Reduktion der Bildgegenstände auf Zeichenhaftes, die all diese Werke trotz ihrer Unterschiedlichkeit gemeinsam haben.

Das ist eben die Bildsprache der Merziger Malerin, Zeichnerin und Kunsttherapeutin, die im künstlerischen Austausch mit dem saarländischen Dichter Johannes Kühn Zeichnungen zu einigen seiner Gedichte geschaffen hat. Solche, wie diese reduzierten, bereits in der Art ihrer Darstellung lyrisch anmutenden Blätter. "Johannes Kühn hat auch Gedichte zu Bildern von mir verfasst", erzählt sie und dass er den Worten mehr Tragik verliehen habe als sie ihren Bildern. Dabei verweist sie auf die Mappen, die im Hause der Union Stiftung ausliegen. Die andern Werke gehören in der Tat zu anderen Serien. Zu den "Tunnel-Bildern", die schon wegen ihrer düsteren Erscheinung unverkennbar sind. Zu den Bildern mit klassisch-mythologischem Hintergrund, aber auch zu ihren ganz persönlichen "Mut-Bildern", in denen Tiere wie Stier und Hirsch Kraft und Stärke symbolisieren.

Bis 9. Juli. Union Stiftung, Steinstraße 10. Zur Finissage (19 Uhr) liest Johannes Kühn.

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