Markus Tressel steht treu zu Patrick Müller

Saarwellingen. Patrick G. W. Müller, bei der Bürgermeisterwahl in Saarwellingen am Sonntag deutlich gescheiterter Kandidat der Grünen (wir berichteten), erhält eine Solidaritätsadresse von Markus Tressel. Der Bundestagsabgeordnete und Generalsekretär der Saar-Grünen fordert "fairen Umgang" mit Müller

Saarwellingen. Patrick G. W. Müller, bei der Bürgermeisterwahl in Saarwellingen am Sonntag deutlich gescheiterter Kandidat der Grünen (wir berichteten), erhält eine Solidaritätsadresse von Markus Tressel. Der Bundestagsabgeordnete und Generalsekretär der Saar-Grünen fordert "fairen Umgang" mit Müller. "Zur Berichterstattung in der Saarbrücker Zeitung" hat Tressel gestern eine Pressemitteilung verbreitet."Wie hier vonseiten der Medien" mit Müller umgegangen werde, sei nicht nur "unfair". Es sei auch "mehr als unverschämt, in solch polemischer Art und Weise jemanden anzugreifen". Damit werde ehrenamtliches Engagement schlecht gemacht.

Für Tressel ist die Kritik am Kandidaten bedrohlich für die Demokratie und er prognostiziert: "Es wird schwer sein, in Zukunft engagierte Menschen zu finden, die sich zur Wahl stellen, wenn ihnen anschließend droht, in den Medien persönlich verunglimpft zu werden".

Der Bundestagsabgeordnete dankt Müller für seinen "engagierten Wahlkampf" und nennt sein Ergebnis von 7,7 zu 92,3 Prozent "achtbar". Tressel: "Es besteht daher keinerlei Grund, Häme, Spott und Verunglimpfungen (wo diese liegen, benennt er nicht, d. Red.) über ihn auszuschütten." Die Partei danke Müller und seinem Wahlkampfteam, schließt Tressel seine Mitteilung, "dass sie den Saarwellingerinnen und Saarwellingern grüne Politik näher gebracht haben". pum

Meinung

Solidarische

Neutralität

Von SZ-RedakteurMathias Winters

Lieber Herr Tressel, haben wir das richtig verstanden? Weil ein Mensch kandidiert, muss er über den grünen Klee gelobt werden, weil andernfalls die Demokratie Schaden nimmt?

Ganz neutraler Beobachter, hat der grüne Bundestagsabgeordnete nämlich ausgemacht, dass Häme, Spott, Verunglimpfungen in polemischer Art und Weise über seinen Parteifreund, den ach so engagierten Ehrenamtler Patrick Müller ausgeschüttet werden. Tut mir Leid, Herr Tressel, solidarisches Verhalten wirkt anständig, Lobhudelei muss dann aber doch ein wenig begründet sein.

Müller hat sich selbst dargestellt. Bewusst hat er polemisiert, beleidigt und zu unfairen Mitteln gegriffen. In der Absicht, die Wahl nicht unfair zu beeinflussen, haben wir darüber und über heftige öffentliche Vorwürfe gegen Müller zurückhaltend berichtet. Mag sein, dass wir zu neutral waren.

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