Markt soll dieses Jahr öffnen

Homburg. Erst sorgte eine alte Tankstelle für Ärger, dann waren es asbesthaltige Stoffe, die entsorgt werden mussten, und zum Schluss wurde noch eine alte Weltkriegsbombe in der Erde gefunden. Beim Großbauprojekt an der Mannlichstraße in Homburg gab es einige Widrigkeiten zu überwinden. Davon berichtete jetzt Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner auf Anfrage unserer Zeitung

 So soll der Geschäftskomplex an der Mannlichstraße/Zweibrücker Straße in Homburg einmal aussehen nach den Plänen, die unserer Zeitung beim Baustart vor knapp einem Jahr zur Verfügung gestellt wurden. Ankermieter soll Edeka sein. Foto: SZ/Unternehmensgruppe Manfred Schenk

So soll der Geschäftskomplex an der Mannlichstraße/Zweibrücker Straße in Homburg einmal aussehen nach den Plänen, die unserer Zeitung beim Baustart vor knapp einem Jahr zur Verfügung gestellt wurden. Ankermieter soll Edeka sein. Foto: SZ/Unternehmensgruppe Manfred Schenk

Homburg. Erst sorgte eine alte Tankstelle für Ärger, dann waren es asbesthaltige Stoffe, die entsorgt werden mussten, und zum Schluss wurde noch eine alte Weltkriegsbombe in der Erde gefunden. Beim Großbauprojekt an der Mannlichstraße in Homburg gab es einige Widrigkeiten zu überwinden.Davon berichtete jetzt Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner auf Anfrage unserer Zeitung. Seit knapp einem Jahr wird jetzt gebaut, ist alles fertig, dann soll hier ein Edeka-Markt stehen mit etwa 2500 Quadratmetern Verkaufsfläche samt weiteren Fachgeschäften, darunter eine Drogerie, ein Bio- und ein Textilmarkt, ein Schuhgeschäft sowie eine Apotheke. Das dafür vorgesehene Gelände erstreckt sich bis zur Zweibrücker Straße. Zuvor standen hier heruntergekommene Hallen, einst Standort von Hela-Express. "Es ist alles in trockenen Tüchern", sagt OB Schöner. Und auch am Konzept ändere sich gar nichts, das sei festgeklopft.

Allerdings gebe es insgesamt eben doch erhebliche Verzögerungen. Allein die Tankstelle, die früher auf dem Gelände betrieben wurde und die damit verbundene Beseitigung von Altlasten hätten ein halbes Jahr gekostet, so der Oberbürgermeister.

Hinzugekommen seien asbesthaltige Stoffe im gesamten Bauwerk, die entsorgt werden mussten. Neben Verhandlungen über zwei Häuser und der Räumung von Mietern sei dann auch noch der Bombenfund gekommen (siehe auch Infobox), nach dem das Gelände noch einmal überprüft worden sei. Dennoch: Der Investor, die Unternehmensgruppe Manfred Schenk aus Pirmasens, wolle zumindest den Edeka-Markt noch in diesem Jahr fertig stellen. Die Eröffnung des Marktes ist auch deswegen von Bedeutung, da im Februar vergangenen Jahres der Lebensmittelmarkt Edeka Neukauf im Homburger Saarpfalz-Center seine Tore schloss. Dieser gehörte aber zu den wenigen Angeboten dieser Art in der Homburger Kernstadt. Die Stadt hatte damals vergeblich versucht, Edeka Südwest dazu zu bewegen, seine Verweildauer im Saarpfalz-Center entsprechend zu strecken. "Leider kam die zuständige Verwaltung von Edeka unserem Wunsch nicht nach", so Schöner.

Auch deswegen wurde das Bauprojekt in der Mannlichstraße danach mit großem Nachdruck vorangetrieben. Der Stadtrat machte dann Ende Februar vergangenen Jahres endgültig den Weg für das Großprojekt frei, Anfang August wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Der Investor rechnete damals damit, dass Ende 2011 alles komplett fertig sein werde.

Hintergrund

Es war eine ziemlich böse Überraschung, als am 3. Februar in der Großbaustelle an der Mannlichstraße in Homburg eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurde (wir berichteten). Das sorgte auch für ein Chaos in der Innenstadt, denn rund um die Fundstelle wurde geräumt und evakuiert. Zudem wurden Straßen gesperrt. Das führte zu erheblichen Staus. Bei der Bombe selbst handelte es sich um eine zwischen 100 und 120 Kilogramm schwere Splitterbombe. Am Ende konnte sie aber am Abend vom Kampfmittelräumdienst erfolgreich entschärft werden.

Bombenfunde aus dem Zweiten Weltkrieg sind keine Besonderheit, obwohl die Waffen seit mehr als 60 Jahren schweigen. "Munition werden wir in 100 Jahren noch finden", betonte Dirk Otterbein vom Kampfmittel-Beseitigungsdienst. Das hänge auch damit zusammen, dass jetzt in seit dem Krieg unberührten Gebieten gebaut werde. Insgesamt werde es zwar weniger, dafür sei jedoch die Handhabung gefährlicher, da Zündsysteme verrotteten und das Identifizieren damit schwerer falle. red

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