"Markt erhöht die Lebensqualität"

Brotdorf. Vehement setzen sich viele Brotdorfer für einen Markt ein. Margit Dillinger findet, dass eine Marktansiedlung in Brotdorf unabdingbar sei. "Unsere Kinder haben derzeit gar keine Möglichkeit, hier alleine einkaufen zu können", betont sie

Brotdorf. Vehement setzen sich viele Brotdorfer für einen Markt ein. Margit Dillinger findet, dass eine Marktansiedlung in Brotdorf unabdingbar sei. "Unsere Kinder haben derzeit gar keine Möglichkeit, hier alleine einkaufen zu können", betont sie. Derzeit müssten ihre eigenen Kinder warten, bis ihre Mutter von der Arbeit nach Hause komme, um anschließend noch Besorgungen in Mettlach, Merzig oder Losheim zu machen. Auch würde sie als Kindergärtnerin gerne einen Markt in der Nähe sehen.

"Ein Segen"

Dann könnte man - so meint sie - im Rahmen der Früherziehung den Kindern zeigen, wo die Sachen, die sie essen, eigentlich herkommen. Die Befürchtungen, Kinder am Spielplatz in der Pützwiesenstraße könnten in Folge des Marktes zu Schaden kommen, sieht sie nicht. "Es kann nur positiv sein, wenn einkaufende Eltern im Sommer ihre Kinder auf dem benachbarten Spielplatz vorübergehend abliefern", meint die Bortdorferin.

Für Albert Gasper, Anwohner der Pützwiesenstraße, wäre es ein Segen, wenn der Markt schon fertig wäre. "Wir werden immer älter, und wer weiß, wie lange man noch Auto fahren kann", gibt der Rentner zu bedenken. Eine Einkaufsmöglichkeit vor Ort, die er fußläufig erreichen könne, sei eine große Aufwertung der Lebensqualität. Er wisse, dass viele Bürger in Brotdorf genau so denken wie er, auch wenn sie dieses nicht unbedingt öffentlich machten. Sorge um die Begehbarkeit der schmalen Straße hat er nicht. "Schließlich ist ja geplant, dass die Hauptzufahrt von der Provinzialstraße aus zum Grundstück führt", sagt Gasper.

Ort der Kommunikation

Mit Leib und Seele ist Anita Schneider Oma und versorgt gerne ihre Enkel. Ihr und der gesamten Dorfgemeinschaft bedeute der Markt ein großes Stück an Lebensqualität, sagt die ältere Dame. Derzeit müsse man bereits für Kleinigkeiten den langen Weg nach Losheim auf sich nehmen. Für Menschen der älteren Generation bedeute ein Markt wie der in Brotdorf geplante nicht nur die Möglichkeit des Einkaufens, sondern sei auch ein Ort der Kommunikation.

"Die Älteren kommen gar nicht mehr raus, weil hier vor Ort keine Geschäfte mehr sind, in denen man sich trifft", bedauert Schneider. "Alte Leute sind auch noch wer", sagt sie mit Nachdruck. Denn auch wer nicht mehr gut zu Fuß sei, könne zu einem nahegelegenen Markt noch mit einem Rollator fahren, sagt die Brotdorferin.

Sie sei froh darüber, in einem Ort zu leben, in dem die Infrastruktur zum größten Teil noch intakt ist. Aber Kindergarten, Bäcker, Metzger, Friseur und Blumenhandel seien in der heutigen Zeit leider nicht ausreichend, meint die vor zehn Jahren nach Brotdorf zugezogene Kristin Wagner. "Während andere Einzelhändler nach und nach ihre Tore schließen, wird ein neu angesiedelter Markt auch neue Arbeitsplätze schaffen." Ein fußläufig erreichbarer Markt sei für eine sechsköpfige Familie genau richtig. "Es fehlt immer etwas im Haushalt, und die Kinder können dann kleinere Einkäufe selbst erledigen", betont die Mutter von vier Kindern. Die stetigen Fahrten zu den Einkaufszentren der Umgebung seien kostspielig und zeitaufwendig. Mit einem Vollsortimenter-Markt könne Brotdorf nur gewinnen, sagt Wagner.

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