Maria, Josef und das Jesuskind

Blieskastel. Zum siebten Mal präsentierten die Minoriten-Patres im Kloster Blieskastel eine lebende Krippe. Gute Wetterbedingungen lockten am zweiten Weihnachtsfeiertag Besucher hoch zum Klosterberg, wo der Nachmittag mit einer Kinder-Segnungsandacht in der Wallfahrtskirche begann

Blieskastel. Zum siebten Mal präsentierten die Minoriten-Patres im Kloster Blieskastel eine lebende Krippe. Gute Wetterbedingungen lockten am zweiten Weihnachtsfeiertag Besucher hoch zum Klosterberg, wo der Nachmittag mit einer Kinder-Segnungsandacht in der Wallfahrtskirche begann. Pater Pijotr hatte das richtige Einfühlungsvermögen, um den Kindern den Sinn des Weihnachtsfestes näher zu bringen. Ausgehend von Worten des Heiligen Franziskus spann Pater Pijotr einen Übergang zur heutigen Zeit mit einer modernen Krippe und einer alleinerziehenden Mutter. "Sie hat Mutter und Vater in Maria und Josef als Eltern gefunden", so Pijotr. "Doch dies ist leider nicht immer so, denn oftmals gibt es keinen glücklichen Verlauf und Ausgang familiärer Beziehungen." Das Fest habe nicht nur mit Schenken zu tun. "Es zeigt uns in besonderer Weise, dass Gott zu uns kommt und wir ihm vertrauen können", sagte der Pater, der beim Krippenspiel auf Kinder zählen durfte, die mit Begeisterung dabei waren.Die Kollekte sammelten die Kinder selbst, sie kommt einer bedürftigen Familie im Bliestal zugute. Auf dem Vorplatz verkündete ein Hirte (Benedikt Weinmann, 13), was sich im Stall zu Bethlehem zugetragen hat. Maria (Franziska Kruft aus Bliesdalheim) traf mit ihrem Mann Josef (Mathias Weinmann, 12, aus Gersheim) bei der Herberge ein. Zwei Esel, zwei Schafe, vier Hühner und zwei stattliche Mümmelmänner begleiteten die Szene.

Seit Beginn gehören die Tiere aus dem Bliestal ebenfalls dazu. Platz war nur noch im Stall mit einer Krippe, in der das Kind geboren wurde. Die kleine Lotha, drei Monate jung, fühlte sich als Jesuskind in der Krippe sichtlich wohl. "Nach dem Aufruf in der Zeitung haben wir uns spontan gemeldet, denn nur so ist dies eine lebende Krippe", freuten sich die Eltern Thorsten und Priska Nehlig aus Bierbach. Lotha blieb diesmal das einzige Krippenkind. Für die innere Wärme sorgten mit Glög und Kinderglühwein als kostenlose Stärkung Bruder Thomas, Thorsten Körpert sowie Albert Bubel.

Die beiden Lautzkircher sind seit sieben Jahren fleißige Helfer, der 71-jährige Bubel ist auch während des Jahres als tüchtige Kraft für die Patres Piotr, Darius und Matheucz sowie Bruder Thomas ein Mann für alle Fälle. "Vor allem für die Jüngsten ist das Gemeinschaftserlebnis mit der Segnungsandacht und der lebenden Krippe eine wertvolle Erfahrung", zog Pijotr ein zufriedenes Fazit nach der gelungenen Veranstaltung.

weihnachten 2011

Auf einen Blick

Im Jahre 1223 gab es von Ordensgründer Franziskus die erste Krippe mit lebenden Personen im italienischen Greccio. Bruder Slawek führte vor exakt 20 Jahren die Krippe in Krakau ein, die Idee übernahmen die polnischen Patres im Blieskasteler Kloster, in dem die Minoriten seit 2004 als Nachfolger der Franziskaner tätig sind. Mit dem Klosterfest und der lebenden Krippe setzten die Patres Akzente, zusätzliche Besucher lohnen ihre Anstrengungen. hh