St. Wendel. Es gibt Dinge, an denen kann auch eine Sportstadt wie St. Wendel nichts ändern. "Es werden immer weniger Marathon-Läufer", sagt Thomas Wüst, Amtsleiter Kultur und Stadtmarketing. Der Boom ist vorbei. Damals, als irgendwie jeder irgendwo einmal einen Marathon laufen wollte - das ist vorbei, sagt Wüst: "Da gab's solche Geschichten, wie Marathon in zwölf Wochen. Da kamen aber auch Zeiten von sechs Stunden bei raus." Mehr Gehen als Laufen. Marathon für Jedermann - eine Illusion, zumindest für die ohne Lauferfahrung, sagt Wüst: "Man sollte vier oder fünf Jahre laufen, bevor man einen Marathon läuft. Marathon ist kein Gesundheitssport. Viele sind verführt worden, das ohne lange Vorbereitung zu machen, dann gelaufen - und haben sich gesagt ,Nie wieder!'"Vielleicht ist auch das Verhältnis zum eigenen Leistungsvermögen bei Freizeitläufern realistischer geworden - und dadurch der Halbmarathon in den Fokus gerückt. Von den erwarteten 2500 Läufern in St. Wendel wird an diesem Sonntag wohl ein Drittel über die volle Distanz gehen, der Rest über die halbe. Wie viele Läufer es am Ende genau werden, wird sich zeigen. "Wir haben schon 1600 Anmeldungen", sagt Wüst. Er glaubt aber nicht, dass es wie im Vorjahr 3000 werden.