Saarbrücken/Neunkirchen. Insgesamt sechs Mal soll ein 37-jähriger gelernter Heizungsbauer aus dem Landkreis Neunkirchen seine ehemalige Lebenspartnerin (44) vergewaltigt oder körperlich misshandelt haben. Gestern begann vor dem Landgericht sein Prozess.Nach der Anklage sollen sich die Taten in den Jahren 2005 und 2006 ereignet haben. Die ehemalige Partnerin, er bezeichnete sie als seine Verlobte, hatte zwei Töchter. Auch sie soll er geschlagen haben, als sie bei Angriffen auf ihre Mutter dazwischen gingen. In einem Fall soll er sogar auf dem Fußboden der Küche über ihr gekniet haben und ihr mit der Spitze eines 20 Zentimeter langen Messers immer wieder an den Hals getippt haben - die Frau litt Todesangst. Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe mit Entschiedenheit. Lediglich eine Backpfeife für eine Tochter gibt er zu. Als Beweis für seine Unschuld und das gute Verhältnis zu der Frau hat er sein Handy mitgebraucht. Darauf zu sehen waren Nacktfotos und Videos sowie Kurznachrichten mit Liebesbezeugungen. Selbst nach der Trennung soll es Briefe gegeben haben, in welchen sie das Scheitern der Partnerschaft bedauerte. Der Angeklagte soll nach Angaben seines Anwaltes die Zeit zwischen seinem 19. und 30. Lebensjahr wegen Mordes in einer Jugendstrafanstalt verbracht haben. Der Verteidiger sieht als Grund für die Anzeige des mutmaßlichen Vergewaltigungsopfers einen Prozess, in dem diese Frau Zeugin war. Damals wurde ihre Freundin ermordet. Und sie wolle wohl nicht, dass es ihr so erginge wie ihrer Freundin. Die Anhörung der Frau fand gestern unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Der Prozess wird fortgesetzt. jht