Polizeieinsatz bei Schmelz Nach der Haft „erfolgreiche Resozialisierung“ im Maserati

Saarbrücken/Schmelz · Verkehrsunfälle, in die Fahrzeuge aus der italienischen Edelschmiede Maserati verwickelt sind, sind im kleinen Saarland nicht gerade alltäglich.

 (Symbolbild).

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Foto: dpa-tmn/Christian Charisius

In Schmelz wurde die Polizei kürzlich am späten Abend über einen stark unfallbeschädigten Maserati Levante (Neupreis rund 100 000 Euro) informiert. Der weiße Luxus SUV war am Straßenrand zwischen Schmelz und Hüttersdorf abgestellt worden. Vom Fahrer, der offenbar an einem Verkehrskreisel von der Landstraße abgekommen war und ein Verkehrszeichen sowie einen Strauch umriss, fehlte anfangs noch jede Spur. Er hatte den Wagen abgesperrt und den Unfallort zu Fuß in Richtung Hüttersdorf verlassen.

Etwa eine Stunde später meldete er sich telefonisch bei der Polizeiinspektion  in Völklingen. Der Maserati-Chauffeur ist für die Polizei und die saarländische Baubranche kein Unbekannter. Wegen Betrugs, Brandstiftung, Diebstahl und Korruption wurde er 2014 von der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts zu vier Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Zwischenzeitlich ist er wieder auf freiem Fuß und erneut am Bau aktiv: Als Vorarbeiter und Baggerfahrer einer Firma, die offiziell von einer Angehörigen gemanagt wird und offenbar  wieder gut im Geschäft ist. Das Unternehmen leistet sich jedenfalls einen  Maserati als Firmenwagen. Rechtsanwalt Professor Guido Britz vertritt den Bagger- und Maseratifahrer. Es geht um angebliche Unfallflucht. Nach seinen Angaben durfte der Ex-Firmenchef und jetzige Vorabeiter „im Rahmen seiner erfolgreichen Resozialisierung ausnahmsweise“ den Maserati seiner Arbeitgeberin fahren.

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