Mangiardi, der tragische Held

Marpingen. 2:0 nach 85 Minuten, da passiert nicht mehr viel - das dachten sich wohl auch die Zuschauer der Partie SV Bliesmengen-Bolchen gegen den FC Marpingen in der Fußball-Landesliga Nordost am vergangenen Wochenende. Doch in einer turbulenten Schlussphase wurde Giuseppe Mangiardi unvermittelt zum Hauptakteur des Spiels

Marpingen. 2:0 nach 85 Minuten, da passiert nicht mehr viel - das dachten sich wohl auch die Zuschauer der Partie SV Bliesmengen-Bolchen gegen den FC Marpingen in der Fußball-Landesliga Nordost am vergangenen Wochenende. Doch in einer turbulenten Schlussphase wurde Giuseppe Mangiardi unvermittelt zum Hauptakteur des Spiels. Innerhalb von zwei Minuten traf der Marpinger gleich doppelt, erst zum 3:0, dann zum 4:0 - und flog dann wenige Sekunden später mit einer roten Karte vom Platz. "Die war auf keinen Fall gerechtfertigt", beschwert sich Mangiardi. "Ich bin alleine aufs Tor gelaufen, plötzlich habe ich einen Tritt gegen die Brust bekommen. Ich konnte dann noch weiterlaufen und den Torwart überlupfen. Danach habe ich gerufen: Du hast eh keine Chance, mich zu kriegen, du kannst mich foulen wie du willst." Der Schiedsrichter sah das etwas anders und will ein übles Schimpfwort gehört haben. Die logische Folge: Platzverweis. Obwohl Timo Hinsberger, Spielertrainer des FC Marpingen, mit der Sicht seines Spielers übereinstimmt, kommt Mangiardi wohl nicht um eine "interne Geldstrafe wegen Dummheit" herum. "Wenn er normal jubelt, kann so etwas erst gar nicht passieren", sagt Hinsberger. Wie lange Mangiardi gesperrt wird, steht noch nicht fest. Für das nächste Spiel an diesem Sonntag vor heimischer Kulisse gegen den RSV Steinbach-Dörsdorf bringt er seinen Trainer aber in arge Personalnot. "Nach dem Ausfall von Mike Becker wegen eines Innenbandabrisses und der Sperre von Mangiardi haben wir nur noch einen gelernten Stürmer", klagt der Trainer. Den zweiten Platzverweis für die Marpinger in Bliesmengen-Bolchen handelte sich Mauro Coccimiglio nach einem Foulspiel ein. "Der wiegt allerdings weniger schwer, er hat eine gelb-rote Karte bekommen, wird also im nächsten Spiel wieder dabei sein", so Timo Hinsberger. Durch die dünne Spielerdecke im Sturm erwägt der Trainer nun eine Systemumstellung. "Das ist aber noch nicht sicher, das werden wir noch sehen", erklärt Hinsberger. Denn mit dem alten System war man in der Landesliga Nordost bis jetzt recht erfolgreich. Der FC Marpingen steht momentan auf dem dritten Platz, sicher auch wegen Giuseppe Mangiardi. Auf den muss sein Team aber nun mindestens ein Spiel verzichten. "Ich fühle mich schuldig gegenüber meiner Mannschaft. Ich hätte einfach grinsen sollen und ruhig sein. Aber aus Fehlern lernt man", sagt Mangiardi.

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