"Manchmal gewinnt nicht der Kandidat, den ich am besten finde"

Sie haben es als einer der wenigen Künstler geschafft, sowohl mit Ihrer Band Foreigner als auch als Solist erfolgreich zu sein. Was ist Ihr Rezept?Gramm: Ich glaube, dass ich Songs schreiben kann, mit denen sich viele Leute identifizieren können. Sie finden darin ein bisschen Wahrheit - vielleicht sogar über sich selbst

Sie haben es als einer der wenigen Künstler geschafft, sowohl mit Ihrer Band Foreigner als auch als Solist erfolgreich zu sein. Was ist Ihr Rezept?

Gramm: Ich glaube, dass ich Songs schreiben kann, mit denen sich viele Leute identifizieren können. Sie finden darin ein bisschen Wahrheit - vielleicht sogar über sich selbst. Ich habe immer versucht, in meine Lieder sowohl etwas Reales als auch etwas Fantasie reinzupacken. Und vielleicht auch ein kleines bisschen Traumhaftes. So mag ich es, zu schreiben.

Stimmt es, dass sie heute mehr Spaß an Ihrer Arbeit haben als früher mit Foreigner?

Gramm: Ja, es gibt keine großen Personalprobleme. Ich trete jetzt mit meinen Brüdern und einigen guten Freunden auf, die zudem auch gute Musiker sind. Wir können zusammen tolle Songs schreiben und spielen. Ich bin zwar eine Art Frontmann, aber jeder darf sich ausdrücken. So hält man den Frieden in der Band. Es kann nicht gut gehen, wenn man den Leuten sagt, was sie zu tun haben.

Mariah Carey hat gerade eine Version Ihres Hits "I want to know what love is" veröffentlicht. Wie gefällt Ihnen diese?

Gramm: Sie singt den Song zwar gut und ich liebe ihre Stimme. Aber ich glaube, sie interpretiert den Titel etwas zu überspitzt. Die Emotionen sollten bei dem Song im Vordergrund stehen. Zudem ist das schon das vierte oder fünfte Mal, das der Titel gecovert wird. Die Version von Mariah Carey ist zwar gut, aber halt nur eine weitere Version des Songs. Ich hoffe jedoch, dass sie damit Erfolg hat.

Von der Originalbesetzung von Foreigner ist heute nur noch ein Bandmitglied dabei. Haben Sie sich das neue Album Ihrer Nachfolger angehört?

Gramm: Nein, ich habe mir es noch nicht angehört. Ich verstehe nicht, warum die neuen Band-Mitglieder fast nur die alten Hits singen. Glauben die etwa, sie könnten damit wieder einen Hit landen? Ich denke nicht. Hören die Leute nicht lieber die Originale? Aber vielleicht haben Sie auch einfach keine Ideen für neue Songs und müssen deshalb die alten singen. Für mich ist das etwas seltsam.

Was halten Sie von den weit verbreiteten Casting-Shows?

Gramm: Die schaue ich mir gerne an. Aber manchmal gewinnt nicht der Kandidat, den ich am besten finde. Millionen von Leuten stimmen für die Teilnehmer ab, die sie mögen. Das finde ich sehr interessant.

Karten gibt es unter anderem bei der SZ-Ticket-Hotline unter (0 18 05) 28 01 33 oder direkt beim Veranstalter "Kultour", Tel. (06 81) 58 82 22 22.

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