Manche Köllerbacher gehen Spiele zu locker an

Köllerbach · Fußball-Saarlandligist darf Topspiel gegen Spitzenreiter Eppelborn nicht verlieren, um die Chance auf den Aufstieg zu wahren.

Wenn die Sportfreunde Köllerbach an diesem Samstag um 16.30 Uhr den FV Eppelborn zum Topspiel in der Fußball-Saarlandliga empfangen, ist es für die Gastgeber vielleicht die letzte Chance, noch einmal ins Rennen um den Aufstieg einzugreifen. Verlieren sie gegen den Spitzenreiter, zieht Eppelborn auf sechs Punkte davon. Gewinnt zudem der Tabellenzweite VfL Primstal sein Spiel gegen den Tabellen-13. TuS Steinbach, wächst der Rückstand auf den Relegationsplatz auf fünf Punkte.

"Dann wird es richtig schwer für uns. Das wäre in den verbleibenden vier Spielen kaum aufzuholen", sagt Köllerbachs Spielertrainer Robin Vogtland: "Das ist aber ein Szenario, mit dem wir uns nicht beschäftigen. Gegen den SC Friedrichsthal waren wir in einer ähnlichen Lage. Da haben wir eines unserer besten Saisonspiele gezeigt." Vor zwei Wochen gewann Köllerbach beim damaligen Spitzenreiter mit 2:1 - und schien auf bestem Weg Richtung Aufstieg. Es folgte aber ein 1:1 gegen den abstiegsbedrohten SV Mettlach. Und am vergangenen Montag verlor Köllerbach nach 14 Partien in Folge ohne Niederlage. Es gab ein 2:3 beim SV Bübingen.

Köllerbachs Mittelfeldspieler Mergim Kuqi stapfte nach dem Spiel wutentbrannt Richtung Kabine. Torjäger Valentin Solovej hockte geknickt auf dem Platz. Jan Issa, Yacine Hedjilen und Jerry Laloe diskutierten noch lange nach dem Abpfiff, wie es zu der Niederlage kommen konnte. "Für die Bübinger ging es um nichts mehr - vielleicht haben wir sie unterschätzt", gab Laloe zu. "Wir haben ein paar Charaktere, die solche Spiele zu locker angehen und glauben, dass wir Mannschaften aus dem Mittelfeld im Schongang schlagen. Eine Niederlage kommt nie zum richtigen Zeitpunkt, aber jetzt sind wenigstens alle hellwach", hofft Vogtland.

Das müssen sie auch. Denn mit Eppelborn empfangen die Sportfreunde die Mannschaft der Stunde. Der FV gewann seine vergangenen vier Spiele, schoss in den letzten drei Partien 18 Tore. "Eine Mannschaft, die nicht lange fackelt und einen brutal gefährlichen Torjäger hat", sagt Vogtland. Er meint Jens Schlemmer, der die Torschützenliste der Liga mit 24 Treffern anführt. In den vergangenen drei Spielen traf er acht Mal.

"Gegen so eine abgezockte Truppe kann unser junger Haufen zeigen, was er kann. Wir können beweisen, dass man uns zu früh abgeschrieben hat", sagt Vogtland. Er muss im Topspiel weiterhin auf Romuald Houllé verzichten. Der Mittelfeldstratege klagt seit Ende März über Schmerzen in der Brust. Er war bei mehreren Ärzten, aber keiner hat den Grund für die Beschwerden gefunden. Dafür ist Kapitän Mohammed Benghebrid nach seinem Muskelfasereinriss wahrscheinlich wieder einsatzbereit.

Im Abschlusstraining am Donnerstag gab es für die Mannschaft keine besondere Ansprache. Vogtland sagt: "Wir müssen die Jungs vor so einem Spiel nicht zusätzlich verrückt machen. Die wissen schon selbst, worum es geht." Um die vielleicht letzte Chance, den Traum vom Oberliga-Aufstieg wahr werden zu lassen.

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