"Man darf nicht versuchen, die Band zu imitieren"

Sie sind also "Bap under Cover"?Rauls: Ja, so in etwa ist der Bandname entstanden. Das spricht sich als Saarländer eben leichter aus.Kerwer: Und "Anna" ist ja auch ein Titel von BAP. Vorher waren wir länger ohne Namen, wie BAP ja auch.Würden Sie als Fan denn selbst ein Konzert einer BAP-Cover-Band besuchen?Kerwer: Na klar

 Kölsch statt saarländisch: Annacover wandeln mit ihrer Musik auf den Spuren von BAP. Foto: SZ/Band

Kölsch statt saarländisch: Annacover wandeln mit ihrer Musik auf den Spuren von BAP. Foto: SZ/Band

Sie sind also "Bap under Cover"?Rauls: Ja, so in etwa ist der Bandname entstanden. Das spricht sich als Saarländer eben leichter aus.

Kerwer: Und "Anna" ist ja auch ein Titel von BAP. Vorher waren wir länger ohne Namen, wie BAP ja auch.

Würden Sie als Fan denn selbst ein Konzert einer BAP-Cover-Band besuchen?

Kerwer: Na klar. Aber wegen der Lieder und nicht, weil ich eine Gruppe sehen will, die die Band imitiert. Aber unser Konzert im Bergmannsheim soll ja auch die Wartezeit auf das nächste BAP-Konzert verkürzen. Das war für 22. November im E-Werk in Saarbrücken geplant, wurde aber ins nächste Jahr verschoben, weil der Frontmann krank geworden ist.

Rauls: Man darf nicht versuchen, die Band zu imitieren, wenn man covert. Es geht darum, die Lieder selbst auszuleben.

Was muss man können, wenn man BAP gut covern möchte?

Kerwer: Na, dass der Sänger Kölsch kann, ist schon mal wichtig.

Rauls: In der Band, an den Instrumenten, muss man versuchen, dasselbe zu fühlen, wie derjenige, der die Musik geschrieben hat, statt bloß alles genau nachzumachen. So ein Solo muss einfach echt klingen! Ich habe ein Solo noch nie einfach genau nachgespielt. Man muss die Musik selbst fühlen, sonst sind wir wieder nur beim Imitieren. Man ist ja auch eine eigene Band!

Sie lassen also auch Eigenes in die Lieder mit einfließen?

Rauls: An jenen Stellen, die man variabel handhaben kann, auf jeden Fall. Das sind eben meistens die Soli.

Kerwer: Aber nie so, dass man das Lied nicht mehr als BAP-Lied erkennt.

Und haben Sie als eigene Band denn auch eigene Fans?

Kerwer: Ja. Unser Publikum besteht zwar großteils aus BAP-Fans - die meisten sind eben einfach wegen der Musik da. Aber es gibt auch einige Leute, die tatsächlich unseretwegen unsere Konzerte besuchen und die wir deshalb immer wieder vor der Bühne sehen.

Hatten Sie denn schon einmal Kontakt mit der Band?

Kerwer: Ja klar. Erst vor zwei Wochen habe ich mit Wolfgang Niedecken im Bergmannsheim zusammen gegessen! Die Band kennt uns und weiß auch, dass wir sie covern. Wir haben nur noch nie alle zusammengesessen und was getrunken. Das müssen wir mal noch machen! Mein erstes BAP-Konzert war übrigens am 22. Januar 1983 in der Aula der Saarbrücker Uni. Und irgendwann, Jahre später, bin ich dann nach einem Konzert einfach mal hinter die Bühne gelaufen. So ist der persönliche Kontakt entstanden.

Was sind denn Ihre Lieblingslieder von BAP?

Rauls: "Ne schöne Jrooß", "Unger Krahnebäume" und "Widderlich".

Kerwer: "Verdammt lang her", "Dir allein" und "Schluss, aus, okay". Auf unseren Konzerten spielen wir BAP queerbeet - mit Liedern von 1976 bis heute.

Hapert es denn nie mit dem Kölsch?

Kerwer: Das klappt ganz gut. Man muss sich nur trauen. Und zwischen den Liedtiteln auch mal Hochdeutsch sprechen, damit man die Gruppe nicht unfreiwillig parodiert.

Und wie kommt man als Saarländer zu kölschen Liedern?

Rauls: Ich trinke gern Kölsch.

Kerwer: Die Musik ist gut. Und die kölsche Mentalität liegt doch auch uns Saarländern nicht fern, diese offene und unkomplizierte Art.

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