Malerischer Ortskern kündet von alten Zeiten

Im Jahr 1983 feierte Saal seinen 525. Geburtstag. Damals gab der Festausschuss ein mehr als 300 Seiten starkes Buch heraus, das die Vergangenheit und die Gegenwart des Dorfes beleuchtete. Im ersten Beitrag des Buches heißt es: "Die ehemalige selbstständige Gemeinde Saal i. O. kam am 24. Juni 1947 aus dem Kreis Kusel zum Kreis St. Wendel und wurde im Zuge der Gebietsreform am 1

Im Jahr 1983 feierte Saal seinen 525. Geburtstag. Damals gab der Festausschuss ein mehr als 300 Seiten starkes Buch heraus, das die Vergangenheit und die Gegenwart des Dorfes beleuchtete. Im ersten Beitrag des Buches heißt es: "Die ehemalige selbstständige Gemeinde Saal i. O. kam am 24. Juni 1947 aus dem Kreis Kusel zum Kreis St. Wendel und wurde im Zuge der Gebietsreform am 1. Januar 1974 in die Stadt St. Wendel eingegliedert. Der Ort zählte 1982 407 Einwohner. Landschaftlich gesehen liegt er im Ostertal, und zwar an der Mündung des Bubachs in die Oster. (…) Das Dorf ist umsäumt vom Buberg (465 Meter) im Norden, vom Lauberberg (440 Meter) im Südosten und vom Eulenkopf (374 Meter) im Westen. Die Ortslage befindet sich in etwa 285 Meter über dem Meeresspiegel."Viel geändert hat sich der Ortsname Saal im Laufe der Jahrhunderte nicht. 1458 sind Einträge über Bürger als "vom Sale" überliefert und 1487 als "zum Sale". 1538 wird das Dorf "Saylle" genannt und seit 1769 Saal. Die Einwohnerzahlen haben sich lange Zeit nach oben entwickelt, gehen inzwischen aber allmählich wieder zurück. Während in Saal um das Jahr 1900 insgesamt 218 und 1939 bereits 286 Menschen wohnten, zählte man 393 Einwohner im Jahr 1966. Heute leben nur noch 323 Menschen im Dorf. Nicht weniger interessant sind andere Zahlen, die Saal als stark landwirtschaftlich geprägt ausweisen. 1965 waren 43 landwirtschaftliche Betriebe registriert, die 18 Schlepper im Einsatz hatten. In den Ställen standen 95 Rinder und 100 Schweine. 2467 Obstbäume versorgten die Bewohner jedes Jahr mit Früchten aller Art. Drei landwirtschaftliche Betriebe sind derzeit noch in Saal ansässig. Das Alter des Ortes stellt sich bis heute in seinem sehenswerten historischen Ortskern dar. Wie einst plätschert der alte Dorfbrunnen, an dem Sitzgelegenheiten zum Verweilen und Plaudern einladen, vor allem während der Sommerzeit.

Saal hat sich bis in die Neuzeit hinein viel Traditionelles bewahrt, zeigt aber auch sein neuzeitliches Gesicht, das den Bürgern gerecht zu werden versucht. Das Dorfgemeinschaftshaus mit seinem Festplatz ist bei vielen Gelegenheiten ein Treffpunkt für die Menschen. Täglich lockt ein kleiner Spielplatz die Kinder an. Ein echter Hingucker ist der Gildenbaum mit seinen 18 Schildern. Neben zwei Handwerkersymbolen weist der hohe Mast auf das hin, was die Dorfgemeinschaft zu bieten hat, zum Beispiel einen Freizeitclub, ein Bouleparadies und jedes Jahr neu den Ostertaler Blütenzauber. Von den einst vier Gasthäusern ist das Wirtshaus "Zur Linde" übrig geblieben. In den 50er Jahren gebaut, wird es von Mitgliedern einer Erbengemeinschaft betrieben, ist von Donnerstag bis Montag täglich ab 16 Uhr geöffnet und bietet neben Getränken auch kleine Speisen an. Als Vereinslokal nutzen es der Schachclub Ostertal und der Freizeitclub.

An Vereinen ist der Ostertalort nicht reich. Der Freizeitclub allerdings ist sehr rührig und übernimmt im Dorf vielfältige Aufgaben. Darüber hinaus gibt es noch den Musikverein Die Ostertaler und die Jagdgenossenschaft. An Gewerbebetrieben sind ein Heizungsbauer und eine Autowerkstatt registriert. In Saal gibt es eine Straße mit dem Namen "An der alten Mühle". In den Geschichtsbüchern sucht man vergeblich nach einer solchen. Die Straßenbezeichnung hat eine bannübergreifende Bedeutung, denn die "alte Mühle" stand auf der anderen Seite der Oster und gehörte zu Niederkirchen. Foto: B&K

Auf einen Blick

Das Gruppenfoto der SZ-Aktion "Unser Ort hat viele Gesichter" gibt es im Internet zum Herunterladen auf www.sztipp.de/dorffoto, Preis: 99 Cent.

Abzüge können Sie nur schriftlich bestellen: Saarbrücker Zeitung, Mia-Münster-Straße 8, 66606 St. Wendel, E-Mail: redwnd@sz-sb.de (Preis: ein Euro). red

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