Malen im Zeichen der Muschel

Frankenholz. Sie liegt im Trend, die Muschel, die solche Strecken kennzeichnet, die zum Jakobsweg gehören. Dazu hat das Buch das Komikers Hape Kerkeling sicher auch ein gutes Stück beigetragen. In "Ich bin dann mal weg: Meine Reise auf dem Jakobsweg" beschreibt er seine Erfahrungen mit der Route, die seit Jahrhunderten die Menschen anlockt

 Hier ist eines der Bilder und das Titelbild der Ausstellung "Begegnungen" über Stationen des Jakobsweges zu sehen, das Cordula Wagner gemalt hat. Eröffnet wird die Schau am 12. Januar. Foto: Wagner

Hier ist eines der Bilder und das Titelbild der Ausstellung "Begegnungen" über Stationen des Jakobsweges zu sehen, das Cordula Wagner gemalt hat. Eröffnet wird die Schau am 12. Januar. Foto: Wagner

Frankenholz. Sie liegt im Trend, die Muschel, die solche Strecken kennzeichnet, die zum Jakobsweg gehören. Dazu hat das Buch das Komikers Hape Kerkeling sicher auch ein gutes Stück beigetragen. In "Ich bin dann mal weg: Meine Reise auf dem Jakobsweg" beschreibt er seine Erfahrungen mit der Route, die seit Jahrhunderten die Menschen anlockt. Das Buch haben auch Edelgard Lapré und Martina Busch gelesen. Es hat auch ihnen Appetit auf mehr gemacht, denn die Frauen beschlossen, dass sie sich auf die Reise machen wollen. "Es hat uns neugierig gemacht", sagte Edelgard Lapré. Sie blieben nicht zu zweit: Auch Cordula Wagner und Andrea Busch gefiel die Idee, die dann Wirklichkeit wurde.Es war im Sommer 2007, als schließlich alle vier bereit standen, ausgestattet mit Rucksäcken und Proviant. Ihr Startpunkt: das Kloster Hornbach. Nachdem sie das Bliestal, Elsass und Lothringen durchquert hatten, landeten sie schließlich pünktlich zur Bischofsmesse in der Kathedrale von Metz. Hier gaben sie sich das Versprechen, irgendwann das Ziel aller Jakobspilger, das nordspanische Santiago de Compostela, zu erreichen.

Inzwischen haben sie vier Etappen absolviert, verteilt auf vier Jahre, denn sie konnten für ihre Touren immer nur die Ferienzeiten nutzen - drei der Frauen kennen sich aus dem Kollegium der St.-Katharina-Realschule in Landstuhl. Mittlerweile sind sie "bis an die Pyrenäen gekommen", berichtet Lapré. 800 Kilometer liegen noch vor ihnen: "Uns fehlen noch ein bis zwei Etappen", sagt sie. Doch auch wenn ihr Weg noch nicht zu Ende ist, sie wollen andere teilhaben lassen an dem, was sie erlebt haben. Und das ist eine ganze Menge: Auf ihrem Pilgerweg quer durch Frankreich überquerten sie zehn Flüsse, legten über 1500 Kilometer zurück und besichtigten jede Menge Kathedralen und Kapellen. Auch historische Sehenswürdigkeiten wurden entdeckt, wie die unterirdischen Grotten von d'Arcy, die Höhlenmalereien von vor 30 000 Jahren beherbergen. Außerdem lernten sie sich und das Unterwegssein immer besser kennen. "Ich war zum Beispiel zum ersten Mal mit einem Rucksack unterwegs", erinnert sich Lapré. Sie stellten fest: Allein könnten wir das nicht. Es ist schöner, wenn man jemanden dabei hat, zumal dann, wenn jede eigene Stärken einbringen kann.

Unterwegs hat Cordula Wagner Skizzen und über 1000 Fotos gemacht, aus denen sie Ölbilder gearbeitet hat - 15 im Lauf der vier Jahre. Diese sind nun im Martin-Niemöller-Haus in Frankenholz zu sehen. Neben jedem Bild sind ausgedruckte Tagebuchauszüge zu lesen - das, was Edelgard Lapré während der Reise aufgeschrieben hat. Sie sollen ergänzend zu den Bildern weitere Facetten der Reise aufzeigen. Der Titel der Schau "Begegnungen" entstand übrigens auch während des Weges. Denn zum einen wuchs die Freundschaft, gerade dann, wenn Belastungen auszuhalten waren. Zudem gab es viele Treffen mit Pilgern aus anderen Ländern.

 Zwei Jakobspilger in traditionellen Gewändern haben das Ziel Santiago de Compostela erreicht. Noch auf dem Weg sind vier Frauen, deren bisherige Jakobsweg-Etappen eine Ausstellung in Frankenholz thematisiert. Foto: dpa/Lavandeira_Jr.

Zwei Jakobspilger in traditionellen Gewändern haben das Ziel Santiago de Compostela erreicht. Noch auf dem Weg sind vier Frauen, deren bisherige Jakobsweg-Etappen eine Ausstellung in Frankenholz thematisiert. Foto: dpa/Lavandeira_Jr.

Die Ausstellung "Begegnungen" im Martin-Niemöller-Haus in Frankenholz am Hirtenberg wird am Donnerstag, 12. Januar, 19 Uhr, eröffnet. Bei lockerer Atmosphäre mit kleinem Imbiss werden dabei auch einige Dias gezeigt und Fragen beantwortet. Zu sehen ist die Schau dann drei Monate lang nach Vereinbarung bei Ruth Engelmann-Nünninghoff, Tel. (0 68 26) 66 82, Edelgard Lapré, (0 68 26) 8 11 43, oder Christel Gebhard, Tel. (0 68 26) 78 21.

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