Mal wieder in der Diskussion - die Gewerbehalle in Brotdorf

Merzig. Seitdem die so genannte Guckeisen-Halle in Brotdorf den Besitzer gewechselt hat, versuchen die neuen Eigentümer, in dem Gebäude die Nutzung als Wohnraum zur Vermietung sowie als Lagerfläche rechtlich fixieren zu lassen. Bislang ist in der Halle lediglich die Ansiedlung eines Gartenbaubetriebes mit Pflanzenzucht genehmigt

 Streitobjekt in Brotdorf - die Gewerbehalle im Heidweg. Foto: rup

Streitobjekt in Brotdorf - die Gewerbehalle im Heidweg. Foto: rup

Merzig. Seitdem die so genannte Guckeisen-Halle in Brotdorf den Besitzer gewechselt hat, versuchen die neuen Eigentümer, in dem Gebäude die Nutzung als Wohnraum zur Vermietung sowie als Lagerfläche rechtlich fixieren zu lassen. Bislang ist in der Halle lediglich die Ansiedlung eines Gartenbaubetriebes mit Pflanzenzucht genehmigt.

Seit Jahren ein Streitthema

Nachdem ein erster Antrag auf Änderung des bestehenden Bebauungsplanes im November 2010 im Stadtrat gescheitert war, hat die Immobilienverwaltung Brotdorf als Betreibergesellschaft des Gebäudes zwischenzeitlich einen modifizierten Antrag vorgelegt. Darin ist statt von bislang acht nur noch von vier Wohnungen die Rede, die in der Halle genehmigt werden sollen. Die Angelegenheit beschäftigte schon wiederholt Gremien, Behörden und Gerichte. Und an diesem Donnerstag nun eben wieder den Stadtrat. Vor wenigen Tagen hatte der Bauausschuss des Rates sich vor Ort ein Bild von dem Hallen-Gelände gemacht und über den aktuellen Antrag der Hallen-Betreiber gesprochen. Im Vorfeld der Sitzung hat nach Informationen der SZ die Verwaltung eine Vertagung des Tagesordnungspunkte ins Gespräch gebracht.

Neue Gebührenregelung

Auf dessen Tagesordnung stehen noch weitere Themen, die für Diskussionen sorgen könnten. So geht es um den geplanten Einkaufsmarkt in der Brotdorfer Pützwiesenstraße. Zudem soll die Benutzungs- und Gebührenordnung für den Wertstoffhof der Stadt so geändert werden, dass die Menge an Grünschnitt, Bauschutt sowie an Sperrmüll, die dort abgegeben werden kann, begrenzt wird.

Auf einen blick

Die Stadtratsfraktion der Merziger Grünen hat bereits vor der Sitzung zum Thema Stellung bezogen. Gegenüber der SZ macht Fraktionssprecher Klaus Borger deutlich, dass die Grünen eine Vertagung des Tagesordnungspunktes ablehne. Borger zitiert aus einer Stellungnahme an OB Alfons Lauer: "Der jetzt vorliegende Antrag ist, was das Vorhaben des Antragsstellers betrifft, entscheidungsreif."

Für Borger ist klar: "Auch nach der Ortsbesichtigung am 2. Mai waren keine neuen Fakten erkennbar, die eine Zulässigkeit des Vorhabens begründen könnten. Auch bestehen erhebliche Zweifel, dass der gebaute Zustand baurechtlich überhaupt genehmigungsfähig ist." Aus Sicht der Grünen könne jeglicher Antrag zur künftigen Nutzung nur unter streng definierten Bedingungen genehmigungsfähig sein: Die Halle dürfte ausschließlich als Lagerhalle genutzt werden; die ehemalige Betriebsleiterwohnung dürfte nicht als normale Mietwohnung genutzt werden, sondern nur ihrem ursprünglichen Zweck entsprechend.

Die ausgebauten Wohnungen müssten komplett zurückgebaut werden. Dies alles setze ein komplett neues Planungs- und Genehmigungsverfahren voraus. cbe

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort