Mainzer Sozialgericht verhandelt Fall Igel Verhandlung über Pflegekosten für schwerbehinderten Mann

Mainz · Das Mainzer Sozialgericht verhandelt am heutigen Mittwoch über die Pflegekosten des schwerbehinderten Markus Igel in zwei Verfahren.

 Markus Igel kämpft dafür, dass das Landesamt die Kosten für eine rund-um-die-Uhr Betreuung übernimmt und er somit weiterhin in den eigenen vier Wänden leben kann.

Markus Igel kämpft dafür, dass das Landesamt die Kosten für eine rund-um-die-Uhr Betreuung übernimmt und er somit weiterhin in den eigenen vier Wänden leben kann.

Foto: dpa/Oliver Dietze

Der 31-Jährige muss rund um die Uhr betreut werden und beschäftigt daher elf Assistenzkräfte sowie eine Fallmanagerin. Über die Kosten dafür gibt es Streit. Kläger Markus Igel leidet unter einer frühkindlichen Hirnschädigung. Das beklagte Saarland hat dem Mann – der inzwischen im rheinland-pfälzischen Bad Kreuznach wohnt – vor rund fünf Jahren einen Betrag in Höhe von monatlich rund 7350 Euro für die notwendige 24-stündige Betreuung bewilligt, wie das Sozialgericht in Mainz mitteilte. Dies reicht nach Ansicht des Klägers aber nicht aus, notwendig seien weitere rund 5400 Euro pro Monat.

Der gebürtige Saarländer habe bereits seine Kindheit und Jugend in einem Heim verbringen müssen und dies drohe ihm nun erneut, heißt es in einer Online-Petition der Beinhderten-Plattform „Abilitywatch“ mit dem Titel „Lasst Markus und andere Behinderte selbstbestimmt leben!“ Igel lehne dies ab, da damit der Verlust seines selbstbestimmten Lebens einhergehen würde. Auch der andere Vorschlag, osteuropäische Pflegekräfte anzustellen, sei aufgrund seiner Sprachbehinderung schwierig.

Im ersten - weniger komplexen - Verfahren geht es vor allem um die Zuständigkeit des Kostenträgers. Das anschließende Verfahren befasst sich damit, was dem Kläger zuzumuten ist, wie ein Gerichtssprecher erläuterte.

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