Mahnende Stolpersteine

Homburg. Zu dem 96-jährigen Auschwitz-Überlebenden Alex Deutsch pflegen die Schüler des Saarpfalz-Gymnasiums einen guten Kontakt (wir berichteten). Kürzlich fand eine elfköpfige Delegation der Arbeitsgemeinschaft Geschichte bei ihrer Spurensuche in Berlin acht Stolpersteine, die auf das schlimme Schicksal seiner Familie im Dritten Reich aufmerksam machen

Homburg. Zu dem 96-jährigen Auschwitz-Überlebenden Alex Deutsch pflegen die Schüler des Saarpfalz-Gymnasiums einen guten Kontakt (wir berichteten). Kürzlich fand eine elfköpfige Delegation der Arbeitsgemeinschaft Geschichte bei ihrer Spurensuche in Berlin acht Stolpersteine, die auf das schlimme Schicksal seiner Familie im Dritten Reich aufmerksam machen.Bei unserer Projektfahrt nach Berlin erlebten wir in einem dicht gedrängten Programm allerlei Interessantes. Pünktlich zu Willy Brandts 96. Geburtstag überreichten wir im Willy-Brandt-Haus der Geschäftsführerin der SPD, der Homburgerin Astrid Klug, ein Gemälde mit dem Porträt des früheren Bundeskanzlers und Friedensnobelpreisträgers. Nach einer Führung durch das mit vielen Kunstwerken ausgestattete Gebäude unterhielten wir uns bei einem Imbiss noch mit unserer Gastgeberin und ihrer Mitarbeiterin Isabel Winzer, einer ehemaligen Schülerin unseres Gymnasiums.

Sehr eindrucksvoll war auch der Besuch im Stasi-Dokumentationszentrum und das Zeitzeugengespräch mit dem Stasi-Opfer Hartmut Richter im ehemaligen geheimnisumwitterten Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen.

Außerdem trafen wir auf Vermittlung des früheren Limbacher Ortsvorstehers Gerd Imbsweiler den Zeitzeugen Jacob Shepetinski, einen Shoah- und Gulag-Überlebenden, der im Zweiten Weltkrieg eine Massenerschießung überlebt und sich dann Partisanen angeschlossen hatte, als Soldat der Roten Armee 1945 nach Berlin einmarschiert und unter Stalin in die Verbannung geschickt worden war.

In der Blücherstraße 61b in Berlin fanden wir auf dem Bürgersteig des ehemaligen Wohnhauses acht Stolpersteine zum Gedenken an die Tragödie seiner Familie. Die drei Fragezeichen auf seinem Stolperstein können wir auflösen. Alex Deutsch überlebte die Hölle von Auschwitz, die sieben anderen Familienmitglieder, mit denen er in diesem Haus wohnte, starben im Vernichtungslager: seine erste Frau Thea, sein zweijähriger Sohn Dennis, seine Schwiegereltern, die Geschwister und Tante seiner Frau. Die Projektgruppe Berlin der AG Geschichte des Saarpfalz-Gymnasiums

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