Heute tanzt sie in der aktiven Garde, ist Mitglied des erweiterten Vorstands und trainiert außerdem seit drei Jahren das Männerballett: "Die Männer zu trainieren kann schlimmer sein, als kleinen Kindern das Tanzen beizubringen", lächelt sie und blickt mit Ironie und Spaß auf die Arbeit mit den Erwachsenen, bei denen die perfekten Tanzschritte eher nicht das Wichtigste sind. Für den Gardetanz trainiert Jungfleisch bereits ab Mai - also schon in der eigentlich karnevalsfreien Zeit - einmal wöchentlich: "Wenn es in die heiße Phase geht, trainieren wir auch zweimal wöchentlich", erklärt sie. Auch mit dem Männerballett trifft sie sich einmal pro Woche und als Büttenrednerin ist die 24-Jährige zusätzlich aktiv: "Ich sammele das ganze Jahr über Witze im Internet, auf der Straße oder auch bei anderen Reden und schreibe diese auf meine Themen um. Sechs bis acht Wochen vor meinem Auftritt fange ich mit dem Verfassen und dem Auswendiglernen an." Jungfleisch und ihre Büttenredenpartnerin Julia Schmidt haben zwar einen kleinen Spickzettel, legen aber großen Wert darauf, ihre Rede so frei wie möglich vorzutragen, denn nur in freier Rede zündet eine Büttenrede wirklich, wissen die beiden.

Doch nicht nur im Karnevalsverein ist die junge Quierschderin ehrenamtlich tätig. Sie ist seit sieben Jahren Jazz-Dance-Trainerin im Kneippverein Quierschied für Kinder im Alter von sechs bis acht Jahren. Auch in diesem Verein opfert sie einen Tag, an dem sie die kleinen Tänzer und Tänzerinnen trainiert. "Dennoch", so Jungfleisch, "habe ich genügend Zeit, die ich mit meinem Freund verbringen kann. Er ist zwar in keinem der beiden Vereine aktiv, aber man muss ja auch nicht alles zusammen machen."