Mächtige Töne aus 3013 PfeifenSt. Arnual kennen und gewinnen: Berühmte Schriftstellerin gesucht

St. Arnual. Jörg Abbing (42) ist Organist und Kantor in der Stiftskirche St. Arnual. Ein Berufsbild, das, wie er sagt, immer seltener wird. "Es gibt keine Stellen, und die Kirche ist als Arbeitgeber aus der Mode gekommen

 Jörg Abbing an seinem Arbeitsgerät, der Orgel der St. Arnualer Stiftskirche. Foto: Oliver Dietze

Jörg Abbing an seinem Arbeitsgerät, der Orgel der St. Arnualer Stiftskirche. Foto: Oliver Dietze

St. Arnual. Jörg Abbing (42) ist Organist und Kantor in der Stiftskirche St. Arnual. Ein Berufsbild, das, wie er sagt, immer seltener wird. "Es gibt keine Stellen, und die Kirche ist als Arbeitgeber aus der Mode gekommen." Vor 16 Jahren aber hatte er das Glück, dass die Stiftskirche "den besten Organisten für die neue Orgel" suchte, erinnert sich der damalige Pfarrer Rolf Joachim Kiderle (56). Man entschied sich für den 26-jährigen Abbing, der von Duisburg an die Saar zog.Das Lob des Pfarrers wiegelt Abbing schnell ab. Die Orgel ist der Star, macht er deutlich. 3013 Pfeifen, 44 Register und ein Spieltisch aus drei Manualen machen sie augenscheinlich aus. Aber das "Besondere ist, dass sie französisch-romanisch intoniert ist", verdeutlicht Abbing, und deshalb sei sie mehr als ein Instrument: Sie ist auch ein Symbol für die "Grenznähe unserer Region. Die einzige französische Orgel in Saarbrücken." 1995 wurde die Orgel vom Schweizer Orgelbauer Kuhn gebaut. Der Verein "Bereit für Musik in der Stiftskirche" kümmert sich seither um die Orgel und die Musik in der Stiftkirche. "Das Gremium besteht aus zehn Fachleuten," erklärt Abbing, "Professoren von der Musikhochschule und Vertreter der Kirchengemeinde." Abbing ist der künstlerische Leiter des Beirats. "Wir organisieren die Konzerte und erstellen einen Spielplan für ein Jahr. Es kommen viele Konzertanfragen von Musikern, Chören und Organisten." Vieles passt nicht in das musikalische Profil. In die Stiftskirche "kommen nur gute Ensembles, gute Chöre und natürlich viele Beträge von der Musikhochschule."

Die Orgel entstand in enger Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik Saar. Fünfmal in der Woche spielen und lernen Studenten hier. Die anderen zwei Tage wird die Orgel von der Kirche genutzt. "Wir hätten uns diese Orgel nie erlaubt, wenn sie nicht jeden Tag genutzt würde", unterstreicht Kiderle. 1,7 Millionen DM kostete die Orgel. Ohne die Spende eines St. Arnualer Ehepaares "hätten wir sie nie anschaffen können", unterstreicht Kiderle. Jeden ersten Sonntag im Monat findet eine Orgelmatinee statt. Etwa 70 Gäste kommen zu den Orgelkonzerten. Oft sitzt Abbing am Spieltisch, manchmal aber auch Gast-Organisten. Beim Orgelfeuerwerk an Silvester ist es aber "brechend voll", sagt Pfarrer Kiderle stolz. "Da breche ich das Repertoire auf", erklärt Abbing, "und spiele auch Sachen aus der Unterhaltungsmusik wie Ravels Bolero, Beatles oder die Filmmusik von Harry Potter." Die Intention: "Die Leute auf die Orgel aufmerksam machen." Denn das Instrument ist in "Gefahr sich in einen Elfenbeinturm zu begeben", beschreibt Abbing, der seit diesem Jahr auch eine Professur für "Improvisation Orgel und Klavier" an der Musikhochschule innehat.

25 Orgelstudenten werden derzeit an der Hochschule ausgebildet. Auch der Studiengang ist auf dem absteigenden Ast, sagt er, "völlig zu Unrecht, denn es ist ein umfassendes Studium bei dem man Dirigieren, Klavier -und Orgelspielen, Singen und Chorleitung lernt." Und dann erhallt in der Stiftkirche, nachdem Abbing auf die Empore gestiegen ist, ein "Probier's mal mit Gemütlichkeit". Dunkel und mächtig. Ein gespieltes Empfehlungsschreiben für das Instrument. St. Arnual. Zum zweiten Mal präsentiert die Saarbrücker Zeitung "Ich lebe gerne in . . .". Jetzt gehört ein Gewinnspiel dazu. Wenn Sie sich in Ihrer Heimat auskennen und ein wenig Glück haben, können Sie einen Saarland-Toaster (Foto: SZ) gewinnen.

Und dies ist die Frage, zu der wir Ihre Antwort suchen:

Welche berühmte Schriftstellerin liegt in der St. Arnualer Stiftskirche begraben?

a) Elisabeth von Lothringen

b) Anna Seghers

Von heute, Montag, 8. August, bis einschließlich Mittwoch, 10. August, können Sie mitspielen. Rufen Sie an unter Tel. (0 13 79) 3 71 13 81, nennen Sie Ihre Antwort und geben Sie dazu Ihren Namen und Ihre Anschrift an. Aus den Anrufern mit der richtigen Lösung werden jeweils drei Gewinner gezogen. Die teilen wir in unserer Ausgabe vom Freitag, 12. August, mit. Ein Anruf aus dem Festnetz kostet 50 Cent. Mobilfunkpreise können abweichen.

Viel Spaß beim Mitspielen und Mitgewinnen! red

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