Madame Zsa Zsa sagt Adieu

Oberlimberg. Sie ist derzeit mit ihrer Revue auf Abschiedstournee, steckt mitten in den Vorbereitungen für das große Finalwochenende Anfang Oktober im Theater am Ring in Saarlouis, eine Kultstätte, in der einst alles begann

Oberlimberg. Sie ist derzeit mit ihrer Revue auf Abschiedstournee, steckt mitten in den Vorbereitungen für das große Finalwochenende Anfang Oktober im Theater am Ring in Saarlouis, eine Kultstätte, in der einst alles begann. Madame Zsa Zsa, verkörpert durch Thomas Wandernoth, zieht sich von der großen Bühne zurück, nach vielen Jahren atemberaubender Shows, vollen Theatersälen und Hallen, begeistertem Publikum. Weit über 500 Kostüme zählt ihr Fundus, bis auf wenige Ausnahmen alle in liebevoller Handarbeit selbst genäht, immer in Perfektion, nichts dabei dem Zufall überlassen, abgestimmt dazu Schuhe, Schmuck und Accessoires. "Das Leben der Grande Dame findet im Dachgeschoss statt", sagt Wandernoth. Darauf legt der Chefdekorateur von Pieper größten Wert. Die Räume hat er ausgebaut, um den riesigen Fundus der Madame Zsa Zsa unterzubringen. Travestie lebt der 43-Jährige nur auf der Bühne aus. Thomas Wandernoth, der immer darauf bedacht ist, ein gepflegtes Äußeres zu haben, liebt Perfektion. Und der Beruf als Dekorateur ist sein Traumberuf. Die Arbeit mit Stoffen fasziniert ihn. Wie viele Meter Stoff Wandernoth für seine Kostüme im Laufe der vielen Jahre verarbeiten ließ, lässt sich nicht mehr schätzen. Die meisten Stoffe kamen direkt aus Paris, einem Mekka für außergewöhnliche und hochqualitative Ware. "Es ist aber eine Qualität, die sich zahlen lässt", sagt der Chefdekorateur. In allem, was er kreiert oder kreieren lässt, steckt viel Herzblut. Für die Revue-Shows der Grande Dame der Travestie hat er ein starkes Team um sich herum, das seine Ideen umzusetzen weiß. Und mitten drin ist Janine Kleemann, die seit vielen, vielen Jahren die Kostüme näht, ob Einzelstücke oder in bis zur sechsfachen Ausfertigung, schließlich steht Madame Zsa Zsa mit ihrem Ensemble Patricia Praliné, Chantal Chantré, Marlene Chanel und den Gästen Volker Lauber und Mirko Buljan auf der Bühne. Wer die Revue verfolgt, wird sich schnell mal fragen, wie die Travestie-Künstler es eigentlich schaffen, sich binnen Sekunden in neue Rollen zu verwandeln. "Wir haben da ein besonderes Schnittmuster, unser Garant für einen reibungslosen Ablauf", sagt Thomas Wandernoth. Wie das Schnittmuster aussieht, bleibt jedoch sein Geheimnis. Im Durchschnitt haben die Ensemblemitglieder 25 Sekunden Zeit, sich umzuziehen. Eine logistische Herausforderung, hinter der ebenfalls ein zuverlässiges und eingespieltes Team von Helfern steckt. "So stressig es auch während der Shows ist, das Team leistet Großartiges, ist mit viel Spaß dabei", lobt der 43-Jährige. Sich jederzeit auf die Helfer verlassen zu können, größtes Vertrauen zu haben, das sei nicht selbstverständlich, sei aber genau das, was zum Erfolg beiträgt. "Madame Zsa Zsa sagt Adieu" heißt es Anfang Oktober im Theater am Ring in Saarlouis. Nachdem bekannt wurde, dass die Grande Dame die Showbühne verlässt, stieg die Nachfrage nach Karten enorm. Das Ensemble entschloss sich deshalb, eine weitere Zusatzvorstellung zu geben. Die Termine sind demnach Freitag und Samstag, jeweils um 20 Uhr, sowie am Sonntag, 10. Oktober, um 18 Uhr. Restkarten für die Oktober-Veranstaltungen sind erhältlich bei Pieper oder im Rathaus. "Im Durch-schnitt haben die Ensemble-mitglieder 25 Sekunden Zeit, sich umzu-ziehen."Thomas Wandernoth

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