Maas soll Weg in den Wald öffnen

Neunkirchen. Von der Hermannstraße direkt über die Autobahn auf den Franzosenweg und den Wald südlich der Stadt genießen - diese Freizeitübung vieler Neunkircher, vor allem jener aus dem Raum Altseiterstal und Schaumbergring, ist derzeit unterbunden

Neunkirchen. Von der Hermannstraße direkt über die Autobahn auf den Franzosenweg und den Wald südlich der Stadt genießen - diese Freizeitübung vieler Neunkircher, vor allem jener aus dem Raum Altseiterstal und Schaumbergring, ist derzeit unterbunden. Ein Zaun riegelt die viel benutzte Fußgängerbrücke über die A 8 seit Anfang November ab, weil ein Krimineller die Brücke im vergangenen Jahr drei Mal als Bühne benutzte, um Gullydeckel auf die Autobahn zu werfen. Der Unhold ist noch nicht gefasst und die Polizei befürchtet weitere Mordanschläge.Ob Spaziergänger, Radfahrer und Sportler den Übergang wieder in Besitz nehmen können, wenn das aufkeimende Frühjahr Lust auf Bewegung macht, ist äußerst fraglich. Somit scheint die Hasentalbrücke - auf diesen Namen ist sie jetzt wohl getauft - zum Politikum zu werden. Wie berichtet wendet sich eine eigens gegründete Bürgerinitiative gegen die Sperrung. Sie steht nun bei Heiko Maas auf der Matte - Georg Jung, der mit Günter Braunecker und Horst Kessler das Heft in die Hand genommen hat, hat sich vor einigen Tagen schriftlich an den saarländischen Verkehrsminister gewandt. Die Antwort aus Saarbrücke steht noch aus.

In dem Schreiben an Maas betont die Bürgerinitiative ihr Anliegen: "Der nahe Wald gehört zur Naherholung und bedeutet ein Stück Lebensqualität . . ." Bei der ersten Zusammenkunft der Initiative - moniert wird in dem Brief, dass von dem eingeladenen Verkehrsministerium niemand da war - habe Polizeioberrat Thomas Dräger-Pitz klar festgehalten, dass die Sperrung der Hasentalbrücke nur aufgehoben werden könne, wenn eine andere Sicherungsmaßnahme, etwa ein Zaun, das Werfen von Gegenständen auf die Autobahn unmöglich mache. Die Bürgeraktivisten folgern daraus: "Nach unserer Meinung sind Sie, Herr Minister, . . . gefordert, als zuständige Behörde nunmehr Sicherungsmaßnahmen an der Brücke anzuordnen, die sowohl der Sicherheit der Autofahrer auf der A 8 gerecht werden, als auch den Bürgerinnen und Bürgern die Brücke als Zugang in den Wald erhalten." Das Verkehrsministerium sucht jetzt nach eigenem Bekunden die zügige Kommunikation. "Ob es bauliche Möglichkeiten gibt, die beiden Anliegen gerecht werden, soll in Gesprächen zwischen Straßenbauverwaltung, Polizei und Stadt Neunkirchen abgewogen werden. Kriterien sind dabei statische/technische Machbarkeit, Verkehrssicherheit und die Finanzierbarkeit", so Sprecher Thorsten Bischoff zur SZ. Das heißt wohl auch, man überlegt, ob Aufwand und Nutzen in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Immerhin würde ein Sicherheitszaun eine fünfstellige Summe im mittleren bis oberen Bereich kosten.

Dessen ungeachtet gehen Georg Jung und seine Mitstreiter im betroffenen Gebiet von Haustür zu Haustür und sammeln noch bis Monatsende Unterschriften - mehrere hundert seien bereits zusammengekommen. "Die werden wir dem Minister präsentieren, wenn nichts geschehen sollte", kündigt Jung an. Wer sich solidarisieren wolle, könne im "Hotel zum Ellenfeld" ausliegende Listen unterschreiben. "Der wachsende Unmut der Betroffenen hat zur Gründung einer Bürgerinitiative geführt."

Passage des Schreibens an Minister Heiko Maas

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