Lympi statt Pilawa
Königin Elizabeth liebt Corgies, als First-Dog ist ein portugisischer Wasserhund bewi die Obamas ins Weiße Haus gezogen, Paris Hilton ist süchtig nach Hunden - wenn auch nur nach ganz kleinen. Mein Mensch hat mich - einen Podenco. Eigens für Olympia hatte das ZDF sein Herz für den Hund entdeckt
Königin Elizabeth liebt Corgies, als First-Dog ist ein portugisischer Wasserhund bewi die Obamas ins Weiße Haus gezogen, Paris Hilton ist süchtig nach Hunden - wenn auch nur nach ganz kleinen. Mein Mensch hat mich - einen Podenco. Eigens für Olympia hatte das ZDF sein Herz für den Hund entdeckt. Statt den Basset wie die Zuschauer in der ersten Reihe sitzen zu lassen, durfte der gebürtige Engländer sogar durchs Bild trippeln, passend zu dem treuen Dackelblick von Michael Steinbrecher, der früher sogar Pudelhaare hatte. Höchstleistungen konnten wir von Lympi - für den Namen hatte sich die Mehrheit der Zuschauer entschieden - nicht erwarten. Dafür ist er zu britisch, zu unsportlich. Cricket würde ich ihm zutrauen, aber das ist keine olympische Disziplin.Er ist eher der Fish-and-Chips-Typ, der nach Stonehenge Gassi geht, rote Telefonzellen und schwarze Taxis mag. Noch was Insel-Typisches habe ich an ihm festgestellt: Er hat Ohren wie Dauer-Kronprinz Charles und einen Hundeblick wie Nachwuchs-Royal Kate.
Laufen konnte er (natürlich nicht so gut wie Usain Bolt), Aufmerksamkeit erregen, uns amüsieren und von den Olympia-Ringen ablenken, die die Goldmedaillengewinner unter den Augen hatten, wenn sie sich nach durchzechter Nacht den Fragen von Michael Steinbrecher stellten. Jetzt heißt es Abschied nehmen - von den Spielen und wahrscheinlich von Lympi, der uns schon nach zwei Wochen ans Herz gewachsen ist. Liebe ZDF-Leute: Lasst den Hund im Programm. Dafür schickt ihr besser Jörg Pilawa nach London, Timbuktu oder in die Wüste. Bei Reportagen von diesen Orten könnte er wie Lympi stumm übers Bild hüpfen - als Pili. Das wäre tierlieb und zuschauerfreundlich dazu.
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