Luxemburg bekommt eigene Gerichtsmedizin

Saarbrücken · Das Großherzogtum Luxemburg will eine eigene Gerichtsmedizin aufbauen – dies meldete jetzt der Sender RTL in Luxemburg. Im September solle ein neues Staatslaboratorium in Düdelingen den Betrieb aufnehmen.

Bisher werden die Fälle der Gerichtsmedizin in Luxemburg von saarländischen Medizinern untersucht. Sowohl vom Institut für Rechtsmedizin der Universitätklinik in Homburg als auch vom dem privaten Institut Remaks, der Rechtsmedizin am Klinikum Saarbrücken, fahren regelmäßig Gerichtsmediziner nach Luxemburg. Sie unterstützen die dortigen Behörden bei Untersuchungen, Gerichtsterminen und Obduktionen.

Bis zu hundert Mal im Jahr fahre ein Zweierteam zu einer Obduktion nach Luxemburg, berichtete Dr. Frank Ramsthaler von der Homburger Rechtsmedizin. Doch die Untersuchung von Verbrechensopfern verlange Schnelligkeit. "Die zeitnahe Untersuchung von Verbrechensopfern verlangt eine Präsenz vor Ort", sagte Ramsthaler der Saarbrücker Zeitung. Allein schon die statistische Erfassung von Verbrechen sei ein nationales Interesse.

Auch Dr. Daniela Bellmann, Gerichtsärztin bei Remaks in Saarbrücken, ist - meist allein - in Luxemburg tätig. Bei den Aufträgen sei sie zeitlich sehr flexibel. Was sich durch die neue luxemburger Gerichtsmedizin ändern werde, müsse man abwarten, derzeit sei es "business as usual": "Wir bewegen uns da auf einem freien Markt."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort