Finanzaffäre beim Landessportverband LSVS schreibt mit Mensa über 600000 Euro Defizit

Saarbrücken · Von Michael Jungmann

 Nach SZ-Informationen soll der auf Druck der Rechtsaufsicht beim Innenministerium eingesetzte „Konsolidierungsberater“, Rechtsanwalt Michael Blank, festgestellt haben, dass die Mensa der Landessportschule dem Verband jährlich ein Defizit in Höhe von über 600000 Euro beschert.

Nach SZ-Informationen soll der auf Druck der Rechtsaufsicht beim Innenministerium eingesetzte „Konsolidierungsberater“, Rechtsanwalt Michael Blank, festgestellt haben, dass die Mensa der Landessportschule dem Verband jährlich ein Defizit in Höhe von über 600000 Euro beschert.

Foto: BeckerBredel

Während der zuständige Oberstaatsanwalt bei seinen Ermittlungen im Umfeld des krisengeschüttelten Landessportverbandes (LSVS) aufs Tempo drückt, werden weitere Details zu der millionenschweren Affäre bekannt. Nach SZ-Informationen soll der auf Druck der Rechtsaufsicht beim Innenministerium eingesetzte „Konsolidierungsberater“, Rechtsanwalt Michael Blank, festgestellt haben, dass die Mensa der Landessportschule dem Verband jährlich ein Defizit in Höhe von über 600♦000 Euro beschert.

Zumindest zum Teil waren diese rote Zahlen der Mensa für Sportschüler und Mitarbeiter als Zuschussbetrieb wohl einkalkuliert. Die Höhe überrascht. Für den LSVS ist derweil unter dem Strich von strukturellen Verlusten in Höhe von 1,7 Millionen Euro die Rede. Diese und andere Zahlen sowie ein erstes Zwischenfazit der Sanierungsexperten und Rechtsanwälte Günter Staab, der die Rechtsaufsicht berät, und Michael Blank sollen am Montag erfolgen. Dann soll sich die „Sanierungsrunde“ treffen, ein „kleiner Krisenstab“ der Regierungskoalition. Mit dabei die Fraktionschefs Stefan Pauluhn (SPD) und Alexander Funk (CDU) sowie Wirtschaftsstaatssekretär Jürgen Barke (SPD) und Innenstaatssekretär Christian Seel (CDU).

Innenminister Klaus Bouillon (CDU) hat derweil auf Anfrage bestätigt, dass er „einer Einladung“ des ermittelnden Oberstaatsanwaltes zu einer Zeugenvernehmung am 7. Mai folgen wird. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, der Politiker sei „formlos geladen“ worden. Dabei geht es wohl um die Feier zu Bouillons 70. Geburtstag im November 2017 in der Mensa der Sportschule. In diesem Zusammenhang wird gegen LSVS-Präsident Klaus Meiser (CDU) und weitere Mitglieder des Präsidiums wegen möglicher Vorteilsgewährung ermittelt. Das Präsidium hatte beschlossen, die Geburtstagsfeier Bouillons mitzufinanzieren. Bouillon sagt, er habe dieses Angebot abgelehnt und auf einer Rechnung bestanden. Er habe 6500 Euro überwiesen. Die Staatsanwaltschaft geht offenbar davon aus, dass tatsächlich doppelt so hohe Kosten anfielen. Deshalb wurden bereits LSVS-Verantwortliche, unter ihnen auch der Küchenchef, vernommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort